Von Ninja Uhl
„So ein schlechtes Spiel einer Mannschaft habe ich während meiner ganzen Trainerlaufbahn sehr selten erlebt“, war das Fazit von Trainer Klaus Uhl nach der verdienten Niederlage der HSG Damen gegen Dorsten. Fast die komplette Mannschaft war ein Totalausfall am gestrigen Tage. Kein Feldspieler konnte auch nur annähernd sein Leistungsvermögen abrufen. Dass das Spiel nur 23:17 (11:10) für Dorsten ausging, lag einzig an der guten Leistung von Torfrau Yvonne Scholz, die besonders in der 1. Halbzeit durch glänzende Paraden – unter anderem zwei gehaltene Siebenmeter – die Niederlage in Grenzen hielt.
Die HSG Damen fanden von Beginn an nicht ins Spiel. So stand es nach einigen Minuten schon 4:1 für den Gegner. Angesagte Spielzüge konnten nicht, wie in den letzten Wochen, erfolgreich abgeschlossen werden. Zahlreiche Fehlwürfe und Abspielfehler luden die Gäste zu Tempogegenstößen ein. „90% der Gegentore wurden von uns selbst eingeleitet und damit verschuldet. Die gegnerische Mannschaft musste für ihre Tore so gut wie nichts tun, sondern nur auf unsere Fehler warten“, sagte der nach dem Spiel völlig konsternierte Trainer.
Bis zur Halbzeit konnten sich die HSG Damen dank immer besser werdender Deckungsarbeit noch auf 10:11 heran arbeiten. In der Halbzeitpause wurden die eigentlich unerklärlichen Fehler angesprochen und die Mannschaft noch mal aufgerüttelt. Schließlich ging es ja in der 2. Halbzeit fast bei 0:0 wieder los und wir hatten uns vorgenommen, durch konzentriertes Spiel und sicheren Spielaufbau die Fehlerquote deutlich zu reduzieren. So gingen wir motiviert wieder ins Spiel. Die Stimmung wurde jedoch schnell wieder gedämpft, da sich leider nichts änderte und die Gegnerinnen aus Dorsten ihren Vorsprung bis zur 40. Minute auf 16:10 ausbauen konnten. Auch anschließend lief im Angriff so gut wie nichts mehr bei den HSG Damen zusammen. Dorsten wurde weiterhin durch viele Abspiel- und Technikfehler sowie Fehlwürfe zu Gegenstößen eingeladen. „So viel Abspielfehler während eines Spiels habe ich selten gesehen. Mindestens jeder zweite eigene Angriff wurde mit einem Fehler abgeschlossen und von dem Gegner direkt bestraft.“ Auch die Umstellung in der Abwehr, zuerst auf eine 5:1 Deckung und dann auf eine offene Manndeckung, um schnelle Ballgewinne zu erreichen, konnte in den letzten 10 Minuten keine Wende mehr bringen. So lautete der Endstand 23:17 für Dorsten.
Der Trainer der Dorstener brachte den Spielverlauf mit folgenden Worten auf den Punkt: „Ich möchte jedes Spiel gewinnen, aber wir hätten euch die Punkte für den Aufstiegskampf wirklich gegönnt. Aber ich hatte den Eindruck, ihr ward heute von der ersten Minute an gar nicht im Spiel.“
Zum Schluss ist noch zu sagen, dass die Schiedsrichterleistung katastrophal war. Auch wenn sie den gesamten Spielverlauf wenig beeinflussten, waren die Entscheidungen auf beiden Seiten ab und an haarsträubend und trugen wirklich nicht zu einem geordneten Spiel bei.
Am nächsten Wochenende werden wir im Spiel gegen Wattenscheid natürlich wieder alles versuchen, um den zweiten Tabellenplatz bis zum Saisonende zu verteidigen. Wir haben den möglichen Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren.
Es spielten: Yvonne Scholz, Nancy Ettelt (n.e.), Ramona Schütz (n.e.), Jessica Alfuth (3/1), Jennifer Trautmann (5), Sandra Baltruschat, Dorit Kumutat, Ninja Uhl, Birte Kumutat (1), Katharina Pohl (2/2), Sabrina Schubert (1), Luisa Zobel (1), Sabrina von der Heyde (1).
Es fehlten: Kirsten Kumutat, Julia Maas, Eva Steinfeld, Andrea Wildförster