Wetter feiert Duselsieg auf der Zielgeraden – Torhüter Schmidt und Marc Bonnermann reißen das Ruder noch herum

Beim Halbzeitstand von 15:10 für die Gastgeber der DJK Grün-Weiß Emst schien die Partie schon fast verloren. Doch eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gab am Ende doch noch den Ausschlag für die Sieben von Christian Dürwald. Die niveauarme Landesligapartie mit einer hohen Fehlerzahl auf beiden Seiten lebte vom Kampf, Führungswechseln und Dramatik in den letzten Minuten.

Die Partie verlief in den ersten Spielminuten ausgeglichen. Fabian Blechschmidt warf den ersten Treffer des Spiels. Ein-Tore-Führungen der Gäste wurden von Sebastian Lutz, Benedikt Wetzel (2), Tobias Wetzel (2) und Marius Wetzel jeweils wieder ausgeglichen (Spielstand 6:6). Danach konnten sich die Gastgeber mit drei Toren in Folge erstmals absetzen (Spielstand 9:6). In der ersten Halbzeit präsentierte sich die Mannschaft von Christian Dürwald schlafmützig und nervös. Bereits nach zehn Spielminuten wurden bereits fünf technische Fehler notiert. Erschwerend kam noch hinzu, dass sich die Gäste in einer Vielzahl von Spielsituationen mit kniffligen Tatsachenentscheidungen auseinander setzen mussten. Die Grün-Weißen kamen vor allem immer wieder vom Kreis zum Abschluss. Die Kreisläufer Sebastian Lutz und Tobias Wetzel waren ständige Unruheherde und verwerteten die guten Anspiele von Benedikt und Marius Wetzel in die Maschen der Ruhrstädter. Allerdings hätte das Team von Trainer Robert Pyde bereits höher in Führung liegen können, doch Torhüter Alexander Schmidt entschärfte einige hochkarätige Chancen von Grün-Weiß Emst. Nachdem Yannick Brockhaus und Kai Biermann die HSG wieder in Reichweite gebracht hatten (Spielstand 12:10), schlug Michel Bojda per Hattrick zu und stellte somit den Halbzeitstand von 15:10 her. „Über die Halbzeitansprache von unserem Trainerteam ist mir nichts näheres bekannt, aber die Ansprache ist auf jeden Fall nicht auf taube Ohren gestoßen,“ geht Pressewart Baltruschat von der richtigen Wortwahl aus. Doch nicht nur die richtigen Worte wurden gefunden, sondern auch taktische Auswechselungen wurden nun umgesetzt. Matthias Lüling kam im linken Rückraum zum Einsatz und Ingolf Grebe sorgte auf der Linksaußenposition für Akzente. Drei Tore in Folge ließen zum Beginn der zweiten Halbzeit den Rückstand auf 15:13 schmelzen. Ab der 38. Minute wurde es dann turbulent. Zuerst brachte Roman Tolksdorf seine Farben mit vier Toren in Führung. Doch Sebastian Middeldorf traf von der Rechtsaußenposition. Im nächsten Angriff der Emster brachte Matthias Lüling die Hand zwischen ein Abspiel der Gastgeber und konnte einen Tempogegenstoß einleiten. Diesen Tempogegenstoß ließ sich der eingewechselte Mark Bonnermann nicht entgehen und konnte verkürzten (Spielstand 19:17). Sekunden später kassierte Linkshänder Roman Tolksdorf seine zweite Zweiminutenstrafe und nach massiven Meckern war das Spiel für ihn nach knapp 41. Spielminuten beendet. Ingolf Grebe (2) und Matthias Lüling brachten die HSG wieder in Schlagdistanz (Spielstand 21:20). Nun überschlugen sich die Ereignisse. Die Gäste verschenkten leichtfertig einen Tempogegenstoß mit einem Pass ins Seitenaus. Diese Einladung nahmen die Gastgeber an und gingen wieder mit zwei Toren in Front. Routinier Ingolf Grebe holte zum Doppelschlag aus und markierte folglich auch den Ausgleichstreffer zum 22:22. Danach konnte die HSG einen Ballgewinn in der Abwehr verbuchen. Torwart Alexander Schmidt schickte mit einem langen Pass Oliver Stein auf die Reise und dieser brachte die Gäste erstmals seit dem 5:6 in Führung (Spielstand 22:23). Nun war wieder Emst an der Reihe und riss das Ruder wieder herum (Spielstand 24:23). Sebastian Middeldorf und Mark Bonnermann brachten die Dürwald-Sieben wieder prompt in Front. Durch zwei strittige Situationen zu Ungunsten der HSG ließen sich die Gäste nicht aus der Ruhe bringen. Yannick Brockhaus per Siebenmeter und Kai Biermann per Tempogegenstoß brachten die Ruhrstädter erstmals mit zwei Toren in Führung (Spielstand 26:28). Besonders die Entschlossenheit von Kai Biermann, der bei einem fast verlorenen Ball  nochmals nachsetze, war hierbei hervorzuheben. In der 55. Spielminute sahen sich die Gäste bereits auf der Siegerstraße (Spielstand 27:29). Doch Emst stellte mit drei Toren in Folge den Spielverlauf abermals auf den Kopf (Spielstand 30:29). Nico  Paukstadt markierte nun sein zweites Tor in der Partie, indem er den Ball platziert neben den Innenpfosten setzte (Spielstand 30:30). Per Siebenmeter brachte Tobias Wetzel seine Farben mit seinem siebten Tor bei sieben Versuchen wieder in Front.  In Unterzahl markierte Mark Bonnermann den Ausgleichstreffer zum 31:31. Die letzte Spielminute war angebrochen und Grün-Weiß Emst holte erneut einen Siebenmeter heraus.  Für den Siebenmeter wurde nun Torwart Marc Hoffmann durch Alexander Schmidt ersetzt. Der bislang nervenstarke Tobias Wetzel zeigte nun Nerven und scheiterte per Siebenmeter an Alexander Schmidt. Die Mannen von Trainer Dürwald hatten nun noch knapp 20 Sekunden Zeit, um den letzten Angriff abzuschließen. Die HSG spielte geduldig und kam acht Sekunden vor Schluss zum Abschluss. In Unterzahl war es erneut Mark Bonnermann, der wie im Lehrvideo durch die Nahtstelle sprang und den Ball im Netz versenkte. In den letzten fünf Sekunden konnte der letzte Wurfversuch der Gastgeber verhindert und der vierte Saisonsieg gefeiert werden. „Normalerweise hätte diese Partie keinen Sieger verdient gehabt, aber Glück und Pech liegen im Sport nun mal ziemlich nah beieinander und aus diesem Grund sind wir natürlich über die beiden Punkte froh,“ war Baltruschat nach der Partie erleichtert, dass der Negativtrend gestoppt werden konnte. Am nächsten Wochenende erwartet die HSG Wetter/Grundschöttel einen weiteren schweren Gegner. Um 17.30 Uhr wird die Partie gegen den TV Arnsberg im Sportzentrum Oberwengern angepfiffen. Ob diese Partie  Torhüter Alexander Schmidt absolvieren kann, ist noch ungewiss, denn ein Knorpelschaden im Knie müsste eigentlich mit einer längeren Pause auskuriert werden. Doch die HSG hat bereits zwei verletzte Torhüter und somit würde ein weiterer Ausfall die Sorgenfalten von Trainer Dürwald größer werden lassen. Zudem ist ein Einsatz von Linksaußen Sebastian Braune mehr als unwahrscheinlich.


Mannschaftsaufstellung der HSG Wetter/Grundschöttel:

Alexander Schmidt (1. bis 46. Minute / 59:40 bis 60:00 Minute), Marc Hoffmann (46. bis 59:40 Minute); Kai Biermann 2, Fabian Blechschmidt  3, Marc Bonnermann 4, Armin Brauer, Yannick Brockhaus 8/5, Ingolf Grebe 5, Matthias Lüling 2, Sebastian Middeldorf  3, Nico Paukstadt 2, Oliver Stein 2, Tino Zöllkau 1 und Tobias Zöllkau n.e. .


Spielfilm:

2:3 (10:00 min); 8:6 (20:00 min); 12:8 (25:00 min); 15:00 (30:00 min); 20:18 (40:00 min); 25:25 (50:00 min); 27:29 (55:00 min); 31:32 (60:00 min)


Beste Spieler:

Yannick Brockhaus und Ingolf Grebe.