HSG-Mädels kämpfen wie die Löwinnen – Underdog gewinnt mit 19:15 gegen den HC Ennepetal

In der entscheidenden Phase

kaltschnäutzig vor dem gegnerischen

Gehäuse: Justine Müller

Nach zwei derben Niederlagen zum Saisonstart ging man nicht gerade mit Selbstbewusstsein in das Spiel gegen die favorisierten Ennepetalerinnen. Zudem musste das Trainer-Trio der Handballspielgemeinschaft aus den unterschiedlichsten Gründen auf vier Spielerinnen verzichten und folglich hatte man nur einen ausgedünnten Kader zur Verfügung. Die HSG-Mädels warfen an diesem Sonntagnachmittag alles in die Waagschale und entschieden eine ausgeglichene Partie in den letzten fünf Minuten für sich.

Das Team der HSG startete mit Torhüterin Ann-Christin Reuter und den Feldspielerinnen Saskia Brauer, Regina Weinberger, Nina Winterhoff, Melina Pingel, Justine Müller und Rike Carpantier in der Anfangsformation. Nachwuchsspielerin Melina Pingel war erstmals im Seniorenkader und durfte direkt von Anfang an beginnen. Erst kurz vor Anpfiff der Partie unterrichtete Trainer Ken Baltruschat Spielerin Rike Carpantier von seinem Vorhaben sie zukünftig auf der Kreisposition einsetzen zu wollen. Da eine Testphase unter Trainingsbedingungen nicht realisiert werden konnte, blieb Baltruschat keine Wahl als Rike Carpantier ins kalte Wasser zu werfen und ohne Training am Kreis agieren zu lassen. „Rike hat am Kreis eine klasse Leistung gezeigt und Anka Rüping mehr als würdig vertreten.“, verteilte der Trainer an seine Spielerin ein Sonderlob. Die Kreisläuferin bot sich unermüdlich als Anspielstation an, erzielte einen schönen Treffer und konnte zweimal nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden, so dass Spielführerin Nina Winterhoff den jeweils fälligen Siebenmeter sicher verwandeln konnte. Der Angriff der HSG harmonierte in den ersten 25 Minuten der ersten Halbzeit bereits um ein Vielfaches besser als in den vergangenen Spielen, doch einige technische Fehler waren auch an diesem Sonntag wieder zum Haareraufen. Rückraumakteurin Regina Weinberger setzte zu Beginn der Partie ihre ersten beiden Würfe in die gegnerischen Maschen und Nina Winterhoff erhöhte per Siebenmeter auf 0:3 für das Gastteam. Die Abwehr stand kompakt und gut und konnte sich auf Torhüterin Ann-Christin Reuter verlassen, die einige Male zur Stelle war und Würfe der Gegnerinnen zu nichte machte. Zudem organisierte Saskia Brauer den Abwehrverbund der Handballspielgemeinschaft  sehr gut, rackerte für ihre Nebenfrauen und warf sich in jede sich bietende Lücke, um ein Durchbrechen der gegnerischen Angreiferinnen zu verhindern. „Das war eine ganz große Leistung von Saskia. Soviel Leidenschaft in der Abwehr sieht man nicht bei jeder Spielerin.“, sparte Baltruschat nicht mit Lob für seine Spielerin, die sich auch mit zwei feinen Toren effektiv ins Angriffsspiel einschaltete. Nach 20 Spielminuten hatte sich die HSG eigentlich einen komfortablen Vorsprung herausgespielt (Spielstand: 3:8), doch durch einige Unkonzentriertheiten brachte man die Gastgeberinnen wieder ins Spiel und es verblieb nur noch ein hochdünner Vorsprung zur Pause (Halbzeitstand: 8:9). Zum Ende der ersten Halbzeit entschied sich HC-Trainerin Nicole Haarke für eine Manndeckung von HSG-Rückraumakteurin Regina Weinberger, die bis zu diesem Zeitpunkt bereits viermal erfolgreich war. Nach der Pause bot sich immer wieder Kreisläuferin Rike Carpantier als Anspielstation an, um mit Doppelpässen die gegnerische Abwehr zu beschäftigen. „Wenn wir es richtig gespielt haben, boten sich auch einige Lücken für unsere Halben, aber wir müssen Sachen, die funktionieren auch öfter spielen.“, sieht Baltruschat noch weiteren Verbesserungsbedarf. Der zweite Durchgang verlief durchweg ausgeglichen und bis zur 50. Spielminute folgte einem Führungstreffer der HSG stets der Ausgleichstreffer der Gastgeberinnen. Doch in den letzten fünf Spielminuten entlasteten Nina Winterhoff, Justine Müller (zwei Tore) und Saskia Brauer die Haupttorschützin Regina Weinberger und erzielten die letzten vier Treffer der Partie allesamt für die Handballspielgemeinschaft aus der Ruhrstadt. Vor allem Linkshänderin Justine Müller nahm sich in der Schlussphase der Partie ein Herz und brachte mit ihren beiden Torerfolgen die HSG endgültig auf die Siegerstraße. „Vielleicht hat uns der HC Enneptal auf die leichte Schulter genommen, da sie sich in der Vorwoche das Spiel gegen Gevelsberg angeschaut haben. Aber wir haben nicht so stark agiert, dass die Gastgeberinnen keine Siegchance gehabt hätten. Mit ein bisschen mehr Glück im Abschluss, hätte das Spiel auch für Ennepetal ausgehen können. Die Gier nach den ersten Pluspunkten und dem angestrebten ersten Erfolgserlebnis in dieser Saison war bei uns aber um ein Vielfaches höher.“,  resümierte Trainer Baltruschat zufrieden im Anschluss an die Partie. Das nächste Saisonspiel der 2. Damenmannschaft steht am kommenden Samstag (22. Oktober 2011) um 15.30 Uhr im Sportzentrum Oberwengern auf dem Programm.

 


Spielfilm:

 

1:3 (10:00 min); 3:8 (20:00 min); 5:9 (25:00 min); 8:9 (30:00 min); 12:14 (40:00 min); 15:15 (50:00 min); 15:16 (55:00 min); 15:19 (60:00 min).

 


Kader der HSG Wetter/Grundschöttel II:

 

Ann-Christin Reuter (1. bis 60. Spielminute), Nancy Ettelt (ein Siebenmeter); Regina Weinberger 8, Justine Müller 5, Nina Winterhoff 3/2, Saskia Brauer 2, Rike Carpantier 1, Melina Pingel und Anna Beinke und Sabine Deuter (n.e.).

Es fehlten: Ann Kathrin Rüping (verletzt), Lena Weinberger-Schüngel (Urlaub), Melanie Fricke (krank) und Nora Tiede (kurzfristiger Umzug).

 


Beste Spielerinnen:

 

Ann-Christin Reuter, Rike Carpantier, Saskia Brauer und Regina Weinberger.