Darf und kann eine Mannschaft (ab Kreisliga) aus der Harkortstadt eigentlich nicht gegen den VfL Eintracht Hagen gewinnen? – HSG-Sieben steht nach unglücklicher 22:24-Niederlage mit leeren Händen da

Diese Frage stellten sich viele Zuschauer, Spieler, Betreuer und Vorstandsmitglieder der HSG im Anschluss an diese dramatische Begegnung und auch das HSG-Trainerduo (Ingo Degener und Felix Kopf) war auf der Suche nach einer Antwort. Am Nachmittag hatte bereits das Landesligateam der HSG Wetter/Grundschöttel denkbar knapp den Kürzeren gezogen und am Abend ereilte das gleiche Schicksal auch die 2. Herrenmannschaft der HSG. Die Ergebnisse der ersten drei Spieltage waren für die HSG Warnung genug, denn alle Partien konnten die Harkortstädter nur sehr knapp für sich entscheiden. An diesem Samstag kämpfte die HSG zwar aufopferungsvoll gegen die Vertretung des VfL Eintracht, aber jubeln durften am Ende nur die Gastgeber.

Die HSG Wetter/Grundschöttel startete mit wenig Respekt in die Partie gegen den großen Aufstiegsfavoriten, der einige Akteure in seinen Reihen weiß (Martin Vos, Sebastian Bolz und Andreas Middendorf), die bereits in höheren Ligen Erfahrung gesammelt haben. Eine 3:0-Führung nach zwei Toren von Marcus Zimmermann und einem Treffer von Marc Platz war nach fünf Minuten die Folge. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, das in der ersten Halbzeit mit leichten Vorteilen für die HSG Wetter/Grundschöttel ausgestattet war. Das Team der HSG spielte mit denn zur Verfügung stehenden Mitteln eine mehr als ordentliche Partie und wusste im Kollektiv zu überzeugen. Der VfL profitierte im ersten Durchgang von seinen Rückraumakteuren Martin Vos und Andreas Middendorf, die einige Tore erzielen konnten. Der vorgenommene Torwartwechsel im VfL-Tor sollte sich als spielentscheidend herausstellen, denn Torhüter Patrick Kappe parierte viele Bälle aus aussichtsreichen Positionen und zudem zwei Siebenmeter der HSG. „Dieses Spiel war durchaus ein Spiel der beiden Abwehrreihen. Patrick Kappe war an diesem Abend der überragende Akteur und hat mit seinen Paraden den Sieg für seine Farben gesichert. Wir haben dafür drei haltbare Würfe [Michael Schuster (Mitte Tor), Andreas Middendorf (Halbe Höhe) und Linksaußen über Halblinks (Torwartecke)] kassiert, die so nicht fallen dürfen und diese drei Würfe haben am Ende leider den Unterschied ausgemacht.“, zog Pressewart Ken Baltruschat nach der Partie kurz und knackig Bilanz. Einen Vorwurf kann man der HSG-Sieben nicht machen, denn sie steckten nie auf und ließen sich auch nicht von Rückschlägen [Hinausstellungen, Zwei-Tore-Rückständen (20:18 und 21:19) und vergebenen Großchancen] beirren. Die HSG drehte im Endspurt sogar nochmal auf und Würfe von Matthias Lambracht, Hendrik Gerlitzki und Björn Mertens landeten hintereinander im VfL-Tor und die Anzeigetafel zeigte einen 21:22-Spielstand für die Sieben aus der Ruhrstadt an. In dieser Phase parierte zudem Torhüter Kevin Seim einen Siebenmeter von Kim Wilhelm. Doch die Gastmannschaft musste im Gegenzug wieder  den Ausgleichstreffer hinnehmen, bevor es einen Siebenmeter für die HSG gab. Björn Mertens scheiterte jedoch 80 Sekunden vor dem Ende der Partie an Patrick Kappe und der VfL drehte das Ergebnis wieder zu seinen Gunsten mit Hilfe eines verwandelten Siebenmeters. Im letzten Angriff der Partie gelang ein Anspiel auf VfL-Kreisläufer Ruven Filmar, der aus Sicht der Schiedsrichter nicht mit der Schulter voraus in die Abwehrreihe lief. Den fälligen Freiwurf nutzte der VfL aus und spielte die restliche Zeit herunter, so dass der Heimmannschaft durch den letzten Treffer der Partie mit dem Schlusspfiff von Ruven Filmar der Sieg nicht mehr zu nehmen war. „Eine Punkteteilung wäre aus unserer Sicht natürlich gerecht gewesen, denn unsere junge Truppe hat wirklich ordentlich gefightet und gegen den Topfavoriten auf den Aufstieg dagegen gehalten. Aber nicht nur ich glaube, dass wir irgendwie auch heute nicht gewinnen durften.“,  trauert Baltruschat dem verlorenen Punkt hinterher.


Spielfilm:

3:5 (10. Spielminute); 8:9 (20. Spielminute); 13:14 (30. Spielminute); 18:17 (40. Spielminute); 21:20 (50. Spielminute); 24:22 (60. Spielminute).


Kader der HSG Wetter/Grundschöttel II:

Ken Baltruschat (1. bis 60. Spielminute), Kevin Seim (zwei Siebenmeter); Matthias Lambracht 5/1, Marcus Zimmermann 4, Marc Platz und Sascha Mehlis je 3, Björn Mertens 2, Mike Winterhoff, Julian Ladener, Tobias Berg, Hendrik Gerlitzki und Ralf Langenbach je 1, Kevin Baumeister (n.e.).

Es fehlte:

Lukas Wicher (verletzt).


Bester Spieler:

Matthias Lambracht.