Erwartete Niederlage beim Tabellenführer – Rumpftruppe zieht sich achtbar aus der Affaire

Trotz erheblicher personeller Probleme haben sich die Handballer der HSG Wetter/Grundschöttel beim Aufstiegsfavoriten und Tabellenführer HTV Sundwig/Westig achtbar geschlagen und durften hoch erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Am Ende stand eine 24:28-Niederlage zu Buche, die sowohl die gute kämpferische Einstellung der Grundschötteler als auch eine recht lockere Einstellung der Gastgeber widerspiegelt. Schlechter hätten die Vorzeichen für die heimischen Handballer aus dem Ruhrtal vor dem Spiel beim Ligaprimus aus Hemer nicht sein können.

Mit vier Niederlagen in Folge seit Jahresbeginn und der vor Wochenfrist geerbten roten Laterne des Tabellenschlusslichtes dafür aber ohne den an der Wurfhand verletzten Sebastian Pyde, den beruflich verhinderten Tino Zöllkau, den urlaubenden Marcel Handge und den ganz kurzfristig aus privaten Gründen ausgefallen Lars Apitius mussten die Schützlinge von André Heer und Thorsten Schran im neuen Grohe-Forum gegen eine mit hochkarätigen Handballern gespickte Sundwiger Mannschaft antreten. Das Umfeld in Hemer mit einer Sportstätte, der es mit Ausnahme ausreichend großer Umkleidekabinen an nichts fehlt, ist sicherlich bereits für den einen oder anderen Aufstieg gerüstet. Und es soll anscheinend nichts dem Zufall überlassen werden. Zu Jahresbeginn konnte die vor Saisonbeginn massiv verstärkte Truppe von Trainer Arndt Wefing mit Jörg Förderer, eigentlich Trainer des Drittligisten OSC Rheinhausen, noch einen weiteren Handballer der Extraklasse begrüßen.

Die ersten Spielminuten schienen die schlimmsten Befürchtungen des Trainergespanns Heer/Schran sowie der wenigen mitgereisten Fans zu bestätigen. Wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange präsentieren sich die Männer in Blau vor allem in ihren harmlosen Angriffsaktionen, die regelmäßig zu Ballverlusten und Gegenstößen des HTV führten. Als nach wenigen Minuten der mit einer Erkältung ins Spiel gegangene Mittelmann Julian Ladener auch noch passen und der nur für Notfälle auf der Bank sitzende André Trenkelbach trotz lädierter Schulter eingesetzt werden musste schien einer deutlichen Niederlage nichts mehr im Weg zu stehen. Zum Glück erwischte Alex Schmidt im Tor der Wetteraner einen außerordentlich guten Tag und die Sundwiger verwarfen oder verstolperten reihenweise frei vor dem Tor. Die Deckung der Gäste aus Wetter stand im Positionsspiel recht sicher und als sich nach 20 Minuten die Erkenntnis durchsetzte, dass man auch gegen einen Tabellenführer Gegenstöße erfolgreich laufen kann, hielt sich der Rückstand in überschaubaren Grenzen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verkürzte Mark Bonnermann per Freiwurf sogar auf 10:12.

 Zu Beginn der zweiten Hälfte schien kurzfristig eine Überraschung nicht ausgeschlossen, als Oli Stein mit einem verwandelten Tempogegenstoß auf 11:12 verkürzte und kurz darauf in Überzahl glänzend von André Trenkelbach freigespielt wurde. Diesen Ball konnte er jedoch nicht im Gehäuse der Gastgeber unterbringen und so geschah in den nächsten Minuten das, was in den letzten Wochen mit schöner Regelmäßigkeit eingetreten ist. Sundwig/Westig konnte, unterstützt durch diverse technische Fehler auf Wetteraner Seite, mit schnellen Gegenangriffen Tor um Tor davon ziehen. In dieser Phase machte sich dann auch die individuelle Klasse eines Christian Klein, eines Felix Zenka oder eines Jörg Förderer bezahlt, die für einfache Tore aus dem Rückraum sorgten, während sich auf Wetteraner Seite jede Torchance mühsam herausgearbeitet werden musste. Nichtsdestotrotz kämpften die Harkortstädter unverdrossen und konnten den Rückstand gegen Ende des Spiels auf einen durchaus respektablen Abstand reduzieren, auch weil die Gastgeber im Gefühl des sicheren Sieges die letzte Konsequenz vermissen ließen und Alex Schmidt weiterhin konstant gut hielt.

 Eine sehr gute kämpferische Einstellung ist in den kommenden Wochen äußerst gefragt, denn dann wollen die Schützlinge von André Heer und Thorsten Schran gegen die Mannschaften des unteren Mittelfeldes die Punkte holen, die den ersten Nichtabstiegsplatz wieder in greifbare Nähe rücken lassen. Erster Gegner in dieser Reihe von entscheidenden Spielen ist am 25.02.2012 die Drittvertretung des VfL Eintracht Hagen, gegen die es in den vergangenen Jahren noch nicht einmal den berühmten Blumentopf zu gewinnen gab. Das Duell in der Hinrunde endete mit einer äußerst ärgerlichen 29:30-Niederlage für die Ruhrtal-Sieben.


Spielfilm: 3:2, 7:3 (20 min), 12:10 (30 min), 16:11 (35 min), 18:13 (40 min), 22:16 (45 min), 26:19 (50 min), 28:24 (60 min)

Kader der HSG Wetter/Grundschöttel I:

Alexander Schmidt (1.-60. Min.), Ken Baltruschat (n.e.), Kai Biermann, Julian Ladener, Matthias Lüling, Fabian Blechschmidt 5, Mark Bonnermann 7/1, Oliver Stein 5, André Trenkelbach 1, Armin Brauer 2, Sebastian Braune 4

Es fehlten: Tino Zöllkau, Sebastian Pyde, Lars Apitius, Marcel Handge