HSG Wetter/Grundschöttel behält nach hart erkämpften Sieg den Klassenerhalt im Blick

 

Einen Schönheitspreis hat Handballlandesligist HSG Wetter/Grundschöttel am vergangen Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenletzten HSE Hamm II sicherlich nicht gewonnen, dafür aber 2 ganz wichtige Punkte auf dem langen Weg zum Klassenerhalt erkämpft.

 

Das Duell mit der Oberligareserve der HSE Hamm bedeutete für die Schützlinge des Trainerduos André Heer und Thorsten Schran den dritten Vergleich in Folge gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Nach dem Heimsieg gegen Hohenlimburg vor Ostern und dem Teilerfolg in Halver in der Vorwoche war das große Ziel, mit einem doppelten Punktgewinn die Abstiegsplätze zu verlassen.Dieses Unterfangen musste allerdings ohne den zuletzt gut aufspielenden Tino Zöllkau und den nach seiner roten Karte aus dem Spiel gegen Schalksmühle/Halver gesperrten Oliver Stein in Angriff genommen werden.

Der Start in die Partie war für die Gastgeber sehr verheißungsvoll. Die kämpferische Einstellung stimmte, es wurde gut in der Deckung gearbeitet und auch im Angriff konnte Hamms Schlussmann Lichtenegger ein ums andere Mal überwunden werden. Über den Zwischenstand von 7:3 konnte sich die HSG auf 6 Tore absetzen. In dieser Phase war es vor allem Mark Bonnermann, der mit seinen Treffern das angespannte Nervenkostüm der heimischen Zuschauer beruhigte. Stark agierte erneut Toreverhinderer Alex Schmidt im Gehäuse der Harkortstädter. „Alex hat wieder einmal wichtige Bälle gehalten“ lobte Coach Heer den seit Wochen blendend aufgelegten Schmidt. Auch Linkshänder Sebastian Pyde erfreute als Stein-Ersatz auf der vorgezogenen Deckungsposition den wetteraner Übungsleiter. „Basti hat auf der Spitze prima gedeckt“, wodurch der gesamte Abwehrverband mit dem umsichtig dirigierenden Stefan Wildförster in der Deckungsmitte sehr kompakt stand. Daraus konnte bis zum Halbzeitpfiff allerdings nicht das erhoffte Kapital geschlagen werden. Die Gäste aus Hamm zeigten, warum sie in den letzten Spielen 5:1 Punkte geholt hatten, und verkürzten den Rückstand bis auf 4 Tore. Dies lag unter anderem auch an den nachlässigeren Angriffsbemühungen der Gastgeber, die nicht mehr so konsequent den Abschluss suchten.

Durchgang zwei hielt dann einen sich kontinuierlich steigernden Spannungsbogen parat. Hamm verkürzte weiter und blieb somit ständig in Schlagdistanz, wobei die Ruhrtalsieben nun insbesondere durch den besser ins Spiel findenden Sebastian Braune immer wieder vorlegte und den Vorsprung bei mindestens 2 Toren hielt. Das taktische Mittel, die Angriffe lange auszuspielen und nicht überhastet abzuschließen, sollte sich am Ende auszahlen, auch wenn diese Spielweise wenig ästhetisch daher kam. In der zähen Schlussphase übernahmen dann Lars Apitius und Matthias Lüling mit wichtigen Toren und herausgeholten Strafwürfen Verantwortung. Trotzdem schlossen die Gäste beim 24:23 und 25:24 auf ein Tor auf weil sie weiter verbissen um ihre letzte Chance kämpften. Letztlich entschied ein von André Trenkelbach verwandelter Siebenmeterwurf zum 26:24 eine halbe Minute vor Schluss die Partie. Der abschließende Treffer von Braune, der lediglich noch die Statistiker interessierte, bedeutete den Beginn einer heftigen aber kurzen Jubelfeier der HSG-Handballer. Die Freude über zwei eminent wichtige Punkte war allen Spielern deutlich anzusehen, aber sie stellen eben auch nur eine Zwischenetappe im Saisonendspurt dar. Auch die Verantwortlichen der heimischen Handballspielgemeinschaft zogen ein überwiegend positives Fazit der kampfbetonten Partie. „Das war ein ganz starkes Kollektiv, alle haben sich voll reingehängt. Wir sind sehr zufrieden und stolz wie die Mannschaft in den letzten Wochen zusammengewachsen ist.“, konstatierte ein sichtlich erleichterter André Heer.

 

Mit dem Heimsieg verließen die Handballer der HSG Wetter/Grundschöttel die Abstiegsplätze und kletterten an der SG Schalksmühle/Halver und der HSG Hohenlimburg vorbei auf Rang 10 der Tabelle. Dieser Platz soll nun bis Saisonende verteidigt werden, wobei die nächste Aufgabe einer Herkulesaufgabe gleicht. Am kommenden Wochenende steht nämlich die Auswärtspartie bei Tabellenführer HSV Werdohl/Versetal auf dem Programm, der mit einem eindrucksvollen Auswärtssieg in Schwerte seine Aufstiegsambitionen untermauerte. Das Hinspiel war sicherlich über weite Strecken die beste Saisonleistung der Grundschöttler, die am Ende mit einem Unentschieden belohnt wurde. Ob eine erneute Sensation in der Höhle des Löwen gelingen kann, hängt auch von der Unterstützung der eigenen Fans im Hexenkessel am Werdohler Riesei ab. Die Handballspielgemeinschaft stellt deshalb einen Bus zur Verfügung, damit möglichst viele Zuschauer die Mannschaft anfeuern können. Abfahrt ist am Samstag, 28.04.2012, um 17 Uhr ab Haus Grundschöttel.

 


Spielfilm: 7:3 (10 min)12:6 (20 min)15:11 (30 min), 18:15, 22:19, 24:2327:24 (60 min)

 


Kader der HSG Wetter/Grundschöttel I:

Alexander Schmidt, Ken Baltruschat (1 Siebenmeter); Kai Biermann, Matthias Lüling 2Fabian Blechschmidt 1, Mark Bonnermann 6/1André Trenkelbach 3/2Stefan Wildförster 1, Sebastian Pyde 1Armin Brauer 3, Lars Apitius 3,Sebastian Braune 7Marcel Handge (n.e.)


Es fehlten:


Tino Zöllkau und Oliver Stein