Landesliga-Team benötigt Unterstützung beim letzten Spiel am 12. Mai 2012 in Schwelm

HSG-Sieben ergreift letzten Strohhalm für den Klassenerhalt – 23:22-Sieg gegen Warstein lässt Wetter weiter hoffen

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Kopfball des Tages: Gleich brummt der Schädel beim HSG-Torhüter

(Quelle: Westfalenpost Warstein)

Wenn heutzutage nach 60 Spielminuten eines Handballspieles ein Endergebnis von 23:22 abzulesen ist, dann kann es hierfür mehrere Gründe geben. Entweder es wurde dem Handballsport mit einem unkontrollierbaren  Spielgerät nachgegangen, fehlendes Zielwasser der Feldspieler könnte ein weiterer Grund gewesen sein oder es lag eben an gut aufgelegten Torhütern beider Mannschaften. Der zuletzt genannte Grund  war am Samstag im Sportzentrum Oberwengern zu beobachten. In einem eminent wichtigen Spiel für die HSG Wetter/Grundschöttel und dem VfS 59 Warstein, das die Gastgeber mit 23:22 gewannen, waren es die Torhüter beider Teams, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Mit diesen zwei wichtigen Pluspunkten konnte die heimische HSG ihre Hoffnung auf den angestrebten Klassenerhalt nähren, muss aber am Samstag im letzten Saisonspiel gegen Rote Erde Schwelm

[Anwurf ist um 18 Uhr in der Sporthalle Schwelm-West (Holthausstraße 15, 58332 Schwelm)] zwingend nachlegen, um den Klassenerhalt wirklich unter Dach und Fach zu bringen.

Die Gäste aus Warstein starteten gut in die Partie und führten schnell mit drei Toren (Spielstand 0:3). Die Harkortstädter starteten unter dem Motto „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“ in die Partie. Das Team des Trainer-Trios (André Heer, Thorsten Schran und Stefan Fulfs) war sich zwar der existentiellen Bedeutung dieser Partie bewusst, aber konnte es zu Beginn der Partie sowohl im Angriff als auch in der Abwehr nicht umsetzen. Folglich sah man sich nach 17 Spielminuten einem Rückstand von 2:8 ausgesetzt und dem einen oder anderen HSG-Anhänger schwante nichts Gutes. VfS-Torhüter Michael Hölter zeigte zudem einige starke Paraden und zwingende Elemente im HSG-Angriff waren oftmals nicht zu erkennen. Nach 19 Spielminuten nahmen die Harkortstädter einen Torwartwechsel vor und schickten Torhüter Ken Baltruschat für Alexander Schmidt ins HSG-Gehäuse. Noch vor der Pause deutete sich an, dass dieser Wechsel sich durchaus bezahlbar machen könnte. Denn Baltruschat hielt Würfe von Schmitt, Ristovic, Bittern und machte auch einige Würfe von den Außenpositionen zunichte. Dadurch ging ein Ruck durch die Mannschaft und die Abwehr fand zur erforderlichen Stabilität und im Angriff konnte der Rückstand Tor um Tor verkürzt werden. Nach 25 Spielminuten betrug der Rückstand nur noch zwei Tore und auch der Halbzeitstand von 10:12 gab keinen Anlass zur Resignation. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Gäste aus Warstein auf Trainersohn und Spielgestalter Lars Schorlemer verzichten mussten und dieser Ausfall war wohl auch der ausschlaggebende Punkt für den negativen weiteren Spielverlauf. In den ersten zehn Spielminuten des zweiten Durchgangs konnten die Gäste aus Warstein ihren Vorsprung weiterhin behaupten, doch dann konnte Kreisläufer Mues zweimal vom Kreis den Ball nicht im HSG-Tor unterbringen und von der Linksaußenposition scheiterte der Warsteiner Spieler Dominik Baack in schöner Regelmäßigkeit an HSG-Keeper Baltruschat. VfS-Torhüter Hölter stellte auf der Gegenseite Sebastian Braune, ebenfalls von der Linksaußenposition, vor unlösbare Probleme, so dass nun André Trenkelbach auf der Linksaußenposition eingesetzt wurde. „André hat eine ganz starke Angriffsleistung gebracht. Seine Treffer haben für die Wende gesorgt.“, sparte Pressewart Ken Baltruschat nicht mit Lob für den HSG-Spieler. In den letzten zehn Spielminuten war die HSG erstmals mit einer Führung ausgestattet. Doch das Spiel blieb bis zum Ende eng und eine Vorentscheidung wollte einfach nicht fallen.

Die Szene den Spiels ereignete sich beim Spielstand von 22:21 für die Handballspielgemeinschaft in der 58. Spielminute. Der Linksaußen Dominik Baack der Gäste wurde erneut in eine aussichtsreiche Wurfposition gebracht, war frei durch und hatte nur noch HSG-Torhüter Ken Baltruschat vor sich. Da der Gästespieler bereits mehrere Male gegen Baltruschat den kürzeren gezogen hatte, wurde der Wurfarm auf folgende Wurfausführung kalibriert: Kopfleger. Von der Idee her nicht schlecht, allerdings müssen bei so einem Unterfangen immer beide mitspielen. Torhüter Baltruschat hatte jedoch die Rolle des Spielverderbers inne und folglich brummte ihm Millisekunden nach Verlassen des Sportgerätes aus der Wurfhand der Schädel. Nach kurzem Aufenthalt auf dem Hallenboden fand er den Weg durch die Beine von Torwarttrainer Stefan Fulfs, rappelte sich auf und animierte das Publikum zum Anfeuern für die letzten Sekunden. Die Stimmung im Sportzentrum Oberwengern war nun endgültig auf dem Siedepunkt. Die HSG war nun wieder im Ballbesitz und Mark Bonnermann konnte den Treffer zum 23:21 markieren. Der Anschlusstreffer von Benedikt Furmaniak folgte zwar postwendend, doch die HSG konnte die Zeit herunterspielen und die beiden Punkte in der Ruhrstadt behalten. „Für zwei wichtige Punkte muss man auch schon mal den Kopf hinhalten.“, gab Baltruschat mit Augenzwinkern und Schmunzeln nach der intensiven Partie zu Protokoll. Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude bei der Handballspielgemeinschaft keine Grenzen, denn man ergriff mit diesem Sieg den letzten Strohhalm für den noch möglichen Klassenerhalt. Dieses Unterfangen kann nur mit einem Sieg im letzten Saisonspiel gegen Rote Erde Schwelm realisiert werden. Das HSG-Team freut sich über eine große und lautstarke Unterstützung in Schwelm, um den Klassenerhalt doch noch feiern zu können.


Mannschaftsaufstellung der HSG Wetter/Grundschöttel:

Alexander Schmidt (1. bis 19. Spielminute), Ken Baltruschat (20. bis 60. Spielminute); André Trenkelbach 7/1, Mark Bonnermann 5/1, Sebastian Braune 3, Tino Zöllkau 3/1, Matthias Lüling 2, Kai Biermann, Oliver Stein und Fabian Blechschmidt je 1 und Lars Apitius, Marcel Handge, Tobias Zöllkau, Daniel Langenscheidt und Sascha Mehlis (n.e.).

Es fehlten:

Armin Brauer, Sebastian Pyde und Stefan Wildförster.


Spielfilm:

0:3 (5. Spielminute); 2:5 (10. Spielminute); 2:8 (15. Spielminute); 4:10 (20. Spielminute); 8:10 (25. Spielminute); 10:12 (30. Spielminute); 11:13 (35. Spielminute); 13:15 (40. Spielminute); 16:16 (45. Spielminute); 17:18 (50. Spielminute); 19:18 (55. Spielminute); 23:22 (60. Spielminute).