VfL RW Dorsten ist nun einsame Spitze

Dorsten. Der VfL RW Dorsten ist am Samstag mit einem 26:24-Sieg gegen den Tabellenzweiten HSG Wetter/Grundschöttel in die Rückrunde gestartet und hat damit seine Tabellenführung in der Bezirksliga weiter ausgebaut.

 

Noch am Vorabend hatte Hartmut Reckelkamm ein ernstes Gesicht gemacht. „Anne Tittel wird am Samstag wohl nicht spielen können“, sagte Dorstens Trainer, der als Nominierter die Bekanntgabe des „Sportlers des Jahres“ in der Juliushalle abwartete. Reckelkamm wurde nicht Sportler des Jahres, hatte am Wochenende aber dennoch allen Grund zur Freude. Dafür verantwortlich war seine Mannschaft, die am Samstag eine blitzsaubere Leistung im Spitzenspiel der Bezirksliga ablieferte.

„Ich bin begeistert von der Mannschaft. Sie hat alles getan, was nötig war, um einen starken Gegner zu besiegen“, sagte der Trainer nach einem packenden Spiel, das rund 100 Zuschauer in der Petrinumhalle in seinen Bann zog. Unter ihnen auch die ehemaligen Handballgrößen des Vereins um Christa Busjan, die sich in den 70er Jahren von der Kreis- bis in die Verbandsliga hochgespielt hatten.

 

Fotostrecke: VfL siegt im Spitzenspiel

Für die Dorstenerinnen ging es damit nicht nur um die Verteidigung der Tabellenspitze und die Revanche für die Hinspielniederlage, sondern auch darum, dem Publikum ein gutes Spiel zu bieten. Eins vorweg: Der VfL wurde allen drei Vorgaben gerecht und betrieb ordentlich Eigenwerbung.

 

Obwohl die Dorstenerinnen in den ersten 20 Minuten große Probleme in der Defensive hatten, begann ein Spiel, das von der ersten bis zur letzten Sekunde völlig offen blieb. Als Reckelkamm die Lücke auf der rechten Deckungsseite durch eine Umstellung in den Griff bekam, wurde der VfL zunehmend stärker. Fortan schränkte Sina Fries den Wirkungskreis von Jennifer Trautmann ein, die in der Anfangsphase nach Belieben getroffen hatte. Mit 16:16 ging es nach temporeichen 30 Minuten in die Halbzeitpause. „Es war unheimlich wichtig, das Spiel eng zu halten. Wir durften den Gegner nicht in Spielfluss kommen lassen“, sagte Reckelkamm später.

Auch wenn das Tempo auf beiden Seiten nach dem kräftezehrenden ersten Durchgang deutlich abnahm, waren es nun die Dorstenerinnen, die das Geschehen dominierten. Die 17:16-Führung, die Carina Keysers nach wenigen Sekunden erzielte, gab der VfL nicht mehr aus der Hand. Dass die Dorstenerinnen noch zwei Mal Unterzahlsituationen schadlos überstanden, durfte Reckelkamm getrost der gesunden Moral und dem großen Kämpferherzen seiner Mannschaft anrechnen. Dorstens Sieg geriet vor allem in den letzten zwei Spielminuten in Gefahr. Nach zwei Zeitstrafen gegen Rebecca Kranenburg und Claudia Rademacher standen vier Dorstenerinnen sechs Gegnerinnen gegenüber. Zehn Sekunden vor dem Ende hatte die HSG durch Jennifer Trautmann die Möglichkeit zum Ausgleich. Doch ihr Wurf verfehlte das Tor, im Gegenzug machte Kim Bockholt den Dorstener Sieg perfekt.

 

Statistik:

VfL RW Dorsten – HSG Wetter/Grundschöttel  26:24 (16:16)
Dorsten: Irina Brüninghoff; Julia Rumpf; Lea Bockholt (1), Kim Bockholt (1), Sina Fries (2), Nicole Koritnik, Nora Pannebäcker (4), Carina Keysers (6), Claudia Rademacher (2), Rebecca Kranenburg (5), Ines Fries (5).

 

Felix Hoffmann