Eine schöne Momentaufnahme

Wetter/Grundschöttel.   Zum ersten Mal in dieser Saison haben die Bezirksliga-Handballer der HSG Wetter/Grundschöttel die Tabellenführung übernommen. Der 33:26-Sieg im Spitzenspiel gegen den entthronten TuS Volmetal II fiel deutlicher als erwartet aus.

Als alles längst entschieden war, skandierten die Fans in der sehr gut besuchten Sporthalle Oberwengern „Spitzenreiter, Spitzenreiter“. Die eingefleischten Anhängern waren sich schon 15 Minuten vor dem Schlusspfiff sicher, dass „ihre“ HSG Wetter/Grundschöttel das absolute Spitzenspiel in der Handball-Bezirksliga 6 gewinnen würde. Und das sogar locker. Am Ende jubelte die HSG über einen 33:26-Sieg gegen den TuS Volmetal II, löste die Dahler damit als Spitzenreiter ab und baute ihre Erfolgsserie auf 15:1-Punkte aus.

Erstmals erklomm die HSG in dieser Saison die Tabellenspitze – und will sie jetzt nicht mehr hergeben, auch wenn noch elf Spiele zu absolvieren sind. Die Rückkehr in die Landesliga ist seit Samstag aus eigener Kraft möglich, aber beileibe keine Pflicht. „Wir müssen nicht aufsteigen“, wird Wetters Co-Trainers Ingo Degener nicht müde zu betonen, dass andere die Favoritenrolle inne haben. Ob dazu auch noch die Volmetaler Reserve gehört? Nico Kötter bestritt in Wetter sein vorerst letztes Spiel, weil er für mehrere Monate nach Portugal geht. Mit Florian Schwarze zog sich ein weiterer Leistungsträger einen Handbruch zu, wird den Dahlern ebenfalls lange fehlen.

Degener hat da, obwohl Volmetal mit der HSG punktgleich ist, andere auf der Rechnung. Gut erholt von zwei Niederlagen zeigte sich die DJK TuS 03 Hagen. Mit der DJK Bösperde und dem hoch gehandelten VfK Iserlohn handelten sich am letzten Spieltag jedoch zwei weitere Aufstiegskandidaten satte Niederlagen ein und liegen nun schon jeweils fünf Punkte hinter dem neuen Primus zurück. Aller Jubelstimmung zum Trotz dämpft Degener die Euphorie und sieht es eher gelassen: „Für uns ist das mit Platz eins eine schöne Momentaufnahme. Wir gucken nicht auf die Tabelle.“ Wer’s glaubt…

Vielmehr überwog beim Gewinner die Leistung. Nur die Anfangsphase war von Nervosität geprägt, aber das erste Tor zum 1:3 war der Türöffner, um den Tabellenführer mit viel Kampfgeist auf’s Kreuz zu legen. Dies gelang mit einer bärenstarken 6:0-Deckung und einem überragenden Alex Schmidt im Tor. „Er war einer der Sieggaranten“, lobte Degener den 35-Jährigen. Volmetal fuhr 60 Angriffe, leistete sich 35 Fehlwürfe, von denen Schmidt die meisten parierte. Und deshalb konnte es auch der angeschlagene Top-Keeper Stefan Goldkuhle locker verschmerzen, dass er gegen seinen Ex-Verein nicht zwischen die Pfosten durfte. Nach 60 packenden Minuten jubelte aber auch Goldkuhle genauso ausgelassen wie die, die ihren Teil dazu beigetragen hatten.

Lutz Großmann

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