Uhl-Mädels träumen von der Landesliga

Wetter/Herdecke. Für die HSG Wetter/Grundschöttel könnte der dritte Mai in die Geschichte eingehen. Die Handballer haben Aussichten auf einen historischen Doppel-Aufstieg. In Herdecke sucht das Frauenteam derweil noch nach Verstärkung.
Frauenhandball war im Ruhrtal bis vor wenigen Jahren eine Domäne des TuS Ende beziehungsweise der HSG Herdecke/Ende. Jetzt stehen die Spielerinnen aus Wetter vor dem Aufstieg in die Landesliga.

In den 80er-Jahren hatten die Herdecker Handballerinnen stets die Nase vorn. Mit einigen Unterbrechungen spielten sie auch von 2003 bis 2010 in der Oberliga, doch dann folgte der Absturz in die Bezirksliga. Nun könnten die Handballfrauen der HSG Wetter/Grundschöttel sich endgültig die Spitzenreiter-Position im Ruhrtal sichern. In den nächsten Tagen steht für die Spielerinnen aus Wetter die Qualifikationsrunde zur Landesliga auf dem Plan.
Verstärkung aus Gevelsberg
Dabei können die Wetteranerinnen von Glück reden, dass im Jahr 2000 eine komplette Mannschaft der HSG Gevelsberg/Silschede nach Wetter wechselte. Der Grundstein für den Frauenhandball bei der HSG Wetter/Grundschöttel war damit gelegt. Von der Landesliga sprach damals aber niemand, wenngleich der Aufstieg in die Bezirksliga mit 40:0-Punkten in der Saison 2011/2012 der erste Paukenschlag war. Fast alle Spielerinnen sind noch dabei und wollen am Sonntag ab 17 Uhr in der Sporthalle Oberwengern gegen den TuS Ferndorf die ersten zwei Punkte in der Qualifikationsrunde der „aufstiegswilligen Mannschaften“ aus den Bezirksligen 4, 5 und 6 einfahren. Am 3. Mai um 15.30 Uhr findet in der Renninghauser Sporthalle in Hombruch das entscheidende Spiel gegen Westfalia Hombruch statt.
Wettkampf auf Augenhöhe
Wetters Geschäftsführer Ken Baltruschat fällt es schwer, eine Prognose für die Spiele abzugeben. „Ich denke“, so Baltruschat, dessen Frau auch in der ersten Mannschaft spielt, „dass alle drei Mannschaften auf Augenhöhe sind.“ Einen kleinen Vorteil sieht der Grundschötteler aber bei seiner Mannschaft. „Die Spielerinnen ziehen alle an einem Strang. Der Zusammenhalt ist sehr groß“, so Baltruschat, der gerne von „seinen Mädels“ erzählt. „Bei denen ist eine behagliche Stimmung wichtig. Die müssen sich wohl fühlen“, schwärmt er.
Nicht nur auf dem Spielfeld verstehen sich die Damen aus Wetter gut. Co-Trainerin Cordula Hofmann war auch Trauzeugin bei der Hochzeit von Sandra und Ken Baltruschat.
Der absolute Glücksfall scheint aber Trainer Klaus Uhl zu sein. Nachdem im Oktober letzten Jahres Torsten Karbenk das Handtuch geworfen hatte, verpflichteten die Wetteraner mit Klaus Uhl, der sich in einer Auszeit befand, den für sie richtigen Trainer. Unter seiner Regie holten die Mädels aus der Harkortstadt 30:2-Punkte in Serie. Nur gegen Meister Borussia Dortmund III gab es eine Niederlage.
Uhl verlangt als Trainer viel
Vor seiner Auszeit war Uhl kurzzeitig auch bei der HSG Herdecke/Ende tätig. „Das hat nicht gepasst“, gestand Jürgen Blaszczyk, Geschäftsführer der Frauenabteilung der HSG Herdecke/Ende, „Klaus Uhl verlangte von unseren Frauen zu viel.“ Streit habe es vor allem um Trainingsausfälle wegen Familienfeiern gegeben. Blaszczyk, der auch die glorreichen Zeiten in der Oberliga erlebt hat, spricht von einer „Hobby-Mannschaft, die aber gerne in der Bezirksliga weiterspielen möchte.“
Sechs Spielerinnen haben Herdeckes Spielertrainerin Eva Steinfeld schon die Zusage für eine weitere Saison gegeben. Drei weitere Spielerinnen zögern noch und Blaszczyk hofft, dass sich noch einige neue Spielerinnen finden werden.
Peter Pickel

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