Am Samstag Abend haben unsere HSG Mädels den dritten Sieg in Folge eingefahren. Ein für uns bis dato noch unbekannter Gegner aus Recklinghausen stand uns an diesem Wochenende gegenüber. Alles was man anhand der Tabelle entnehmen konnte war, das PSV ein Spiel deutlich verloren und eins deutlich für sich entschieden hatte. Dies sollte uns aber keinesfalls beunruhigen.

Eher beunruhigend ist momentan unsere eigene Situation, denn wie schon in der Vorbereitung, standen wir auch an diesem WE mal wieder stark dezimiert auf dem Feld und es musste wieder ordentlich rotiert werden, was keine günstige Ausgangslage für uns ist. Es zeigte sich schon in den Spielen der Vorbereitung das wenn wir zu stark rotieren müssen, wir keine klare Linie in unser Spiel bekommen und dadurch immer wieder vor schwierige Aufgaben gestellt werden. Von daher passierte auch in dieser Anfangsphase des Spiels genau das, was man doch eher als Fehlstart bezeichnen würde.

Wir fanden von Beginn an nur sehr schleppend ins Spiel und so kam es dazu das wir in den ersten 20 Minuten einem 2-4 Tore Rückstand hinter her liefen. Alles in allem erst mal kein Grund zur Sorge, da unser Team in der Konstellation zum ersten mal so zusammen spielen musste. Wir schafften es immer wieder auf 1-2 Tore zu verkürzen, aber drehten erst in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit das Spiel zu unseren Gunsten. Die größte Problematik in der Anfangsphase war ganz klar die Abwehr Leistung, denn wir bekamen die Linkshänderin auf der rechten Außenbahn von PSV nicht vernünftig in Griff und auch über die linke Außenbahn fielen immer wieder zu leichte Tore. Unsere Angriffsleistung war noch sehr durchwachsen, aber durch phasenweise gute Kombinationen, schnelles umschalten und gute Einzelleistungen ließen wir den Gegner nicht davon ziehen und gingen mit einer knappen Führung in die Pause (14:13).

In der Pause hieß es erst mal durchatmen und die erste Halbzeit analysieren. Das Team fand sich schlechter von der eigenen Leistung als es wirklich war. Wir sind zwar einem Rückstand hinterher gelaufen, aber im Handball sind 4 Tore schnell auf zu holen und es ist somit noch nichts verloren. Dies muss aber erst mal in den Köpfen klar werden und man muss nicht sofort den Kopf in den Sand stecken, sondern sich wieder heran kämpfen und das Spiel für sich entscheiden. Was ja schon in Halbzeit eins funktionierte. Das versuchten wir in der Pause deutlich zu machen und es zeigte auch Wirkung.

In der zweiten Halbzeit zeigten wir ein anderes Gesicht und legten gleich ordentlich los. Nun hatten wir die Außenspielerinnen vom PSV deutlich besser unter Kontrolle und spielten uns bis zur 52. Minute eine ordentliche 23:16 Führung heraus. In dieser Phase zeigte Eva Steinfeld eine souveräne Leistung am Kreis und konnte die immer wieder guten Anspiele aus dem Rückraum zu unseren Gunsten verwerten bzw. holte ein ums andere mal einen sieben Meter heraus. Diese verwandelte Katharina Pohl mit einer starken Leistung am Sieben Meter Punkt. Alles schien auf ein ungefährdeten Sieg hinaus zu laufen und aus diesem Grund nahmen wir in der 54. Minute eine Auszeit um die letzten Kräfte zu sammeln und noch mal einigen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben. Dies erwies sich leider als glatte Fehlentscheidung von uns als Trainerteam, denn ab diesem Zeitpunkt verfielen wir wieder in ein alt bekanntes Muster zurück. Es lief kaum noch etwas zusammen und somit brachten wir völlig unnötig den Gegner zurück ins Spiel. Dieser merkte das natürlich und versuchte noch mal alles dran zu setzten das Spiel zu drehen. PSV kam Tor um Tor heran und wir trafen in allen Angriffen die falschen Entscheidungen. Zu hektisch, ideenlos und viel zu überhastete Torabschlüsse führten zu dieser fast Katastrophe. Man kann von Glück sagen das auch der Gegner in dieser Phase zwei von Ihren Chancen bis auf ein Tor heran zu kommen nicht mehr nutze und somit dann doch das verdiente 23:21 Ergebnis an der Anzeigetafel stand.

Alles in allem müssen wir noch konsequenter an uns arbeiten und uns auch nicht davon beirren lassen wenn mal zu viele von den Stammkräften ausfallen. Dies kann und wird vermutlich das ein oder andere mal noch in der laufenden Saison vor kommen und wir als Trainerteam sind gefragt die Mannschaft dementsprechend darauf vor zu bereiten und zu trainieren. Dies funktioniert nicht von heute auf morgen, aber wir werden unser möglichstes tun um diese Situationen besser steuern zu können. Das Team arbeitet ordentlich mit und versucht auch mit diesen doch teils unerwarteten Situationen zurecht zu kommen und zeigt immer wieder Einsatzwille und Kampfgeist. Solange wir diese Einstellung behalten ist auch in dieser Saison wieder einiges möglich.

Die nächste schwierige Aufgabe besteht uns direkt nächste Woche bevor. Dort müssen wir nach Gelsenkirchen und dies ist, aus der letzten Saison betrachtet, ein unangenehmer Gegner. Auch hier müssen wir abermals auf einige Stammkräfte verzichten, aber wir werden uns in der kommenden Trainingswoche vernünftig darauf vorbereiten und gestärkt mit 6:0 Punkten im Rücken die Reise antreten.

Es spielten: Nancy Ettelt (60Min.); Tanja Keiser (n.e.) Jessica Alfuth (5); Katharina Pohl (3/6); Sabrina Schubert (4); Eva Steinfeld (4); Luisa Zobel (1); Dorit Kumutat; Kirsten Kumutat; Sandra Baltruschat; Andrea Wildförster

Es fehlten: Jennifer Trautmann; Birte Kumutat; Julia Maas; Ninja Uhl; Ramona Schütz