Zu Beginn der Woche stellte ich mir noch die Frage, wie unser Team die Niederlage in Gevelsberg und den damit verbundenen Abschied aus dem Titielrennen verkraften würde. Aber darüber mussten Dirk und ich uns nicht lange Gedanken machen. Schon am Donnerstag mussten wir uns überlegen, wie gehen wir das Spiel zusätzlich ohne Reggi und Sabsi an. Eigentlich konnte es nicht schlimmer kommen.
Aber es kam noch schlimmer! Wir hatten uns gerade, nach schlechtem Beginn, ins Spiel gekämpft als Lea das erste Mal das Spielfeld verlassen musste (8.Min 3:3). Nach kurzer Behandlung biss sie die Zähne zusammen und kehrte ins Spielgeschehen zurück, aber nach zwanzig Minuten war dann endgültig Ende. Da halfen auch die heilenden Hände von Inge nicht mehr und fortan mussten wir auch noch diesen Ausfall kompensieren. Mit viel Kampf aber auch Krampf erkämpften wir die 10:8 Halbzeitführung. Diesen Abstand hielten wir lange. Erst nach 2/3 der zweiten Halbzeit gelang Voerde erstmals wieder der Ausgleich. Mal ganz ehrlich, ich ahnte böses. Aber durch eine unglaubliche Willensleistung hielten wir uns knapp vorne und konnten mit dem Schlusspfiff den alten Abstand wieder herstellen. Am Ende war der Sieg etwas glücklich, aber auch wir müssen ja mal Glück haben!
Die Gründe für diesen Erfolg sind schnell gefunden. Im Vergleich zur Vorwoche präsentierten sich unsere Außen stark verbessert und steuerten 8 Treffer hinzu, die Hälte davon erzielte Carina. Insgesamt netzten 7 Spielerrinnen mehrfach ein und dazu strahlten wir vom Punkt eine nahezu ungewohnte Sicherheit aus. Drei von vier 7m verwandelt, das ist für uns ein ungewöhnlich hoher Wert! Über die Schiedsrichterleistung, da bin ich mir mit meinem Gegenüber einig, möchte ich mich nicht weiter äußern. Nur so viel, annähernd 50% der Voerder Tore waren 7m. Sicherlich wurde der ein oder andere auch zu Recht gegeben, aber gerade die wegen des „freiwilligen“ Betreten des Torraumes zum Zwecke der Abwehr muss ich mehr wie anzweifeln! Ich wünsche mir einfach, dass wenn die Topteams der Damen Kreisliga aufeinander treffen, einen Schiedsrichter vom Format der Vorwoche! Aber das größte Wunder bemerkte ich auf der Tribüne, saß da doch ein neuer Fan! Der am Sonntag zuvor noch über jede meiner Spielerinnen wie ein Rohrspatz geschimpft hat, so dass selbst der Schiedsrichter sich zu einem Kommentar genötigt fühlte. Heute feuerte er diese Spielerinnen an, ein wenig merkwürdig aber bitte, ich hoffe nur dass er ein paar Euro in der Halle gelassen hat.
Am kommenden Wochenende geht es nach Volmetal, bestimmt kein leichter Gegner und einen Sieg brauchen wir noch für Platz drei. Mal sehen mit welchen Team wir dort auflaufen können. Aber wenn die Einsatzfähigen so kämpfen wie heute, haben wir auf jeden Fall die Chance auf zwei Punkte!
Es spielten: Tanja Keiser, Birte Kumutat (2), Melanie Adrian (2), Carina Wagner (4), Andrea Brodda (3/2), Anna Beinke (2), Julia Maas, Sabrina von der Heyde (2), Sabine Deuter, Lea Reinke, Kirsten Kumutat (3/1) und Anne Kaiser.