Wenn viele Beteiligte sich an den 29. April 2017 zurückerinnern, werden sie sehr wahrscheinlich nicht zuerst an die Landesligapartie zwischen der gastgebenden Handballspielgemeinschaft Wetter/Grundschöttel und HVE Villigst-Ergste denken. Das Beste an der letzten Partie der Spielzeit 2016/2017 waren die zwei Punkte, die nach dem 28:25-Heimerfolg gutgeschrieben wurden. Denn im Vordergrund wird sicherlich die Verabschiedung von Andrea Brodda, Cordula Hofmann, Ramona Schütz, Eva Steinfeld und Andrea Wildförster stehen. Zuerst wurden die Spielerinnen vom Vorstand der HSG Wetter/Grundschöttel mit launigen Worten des Dankes, Blumen, Tassen mit Portraitfoto und einer Torte beschenkt, dann wurde das letzte Spiel der Saison mit Durchsagen aufgefrischt und im Anschluss der Partie wurde dann der Ausstand in einer privaten Kellerbar mit den feststehenden Neuzugängen rauschend gefeiert.

Die letzte der 20 Saisonspiele war vielleicht nicht das Beste der Gastgeberinnen, aber trotzdem müssen diese Spiele auch erst einmal gewonnen werden. Die Harkortstädterinnen, die mit allen vier anwesenden Verabschiedeten starteten, kamen nur schwer in die Gänge und haderten in den ersten 15 Spielminuten mit dem fehlenden Quäntchen Glück, denn sieben Würfe fanden nur den Weg ans Gebälk des gegnerischen Gehäuses. Auf der anderen Seite lief Carola Abrahams (9) und Hella Freya Horstendahl (8/1) zu großer Form auf und versenkten mit schöner Regelmäßigkeit ihre Wurfobjekte direkt in den Knick zwischen Latte und Pfosten. Torhüterin Ramona Schütz hielt den Rückstand für ihre Farben mit gewohnt gutem Stellungsspiel und einem hohen Entschärfungsgrad von hohen Würfen in Grenzen. Erst nach 25. Spielminuten gelang der HSG eine kleine Serie und Vanessa Bisping und Katharina Pohl erzielten mit einer 4:0-Serie den Halbzeitstand für die Gastgeberinnen. Hierbei erzielte Katharina Pohl mit ihrem Treffer zum 8:7 ihren 150. Saisontreffer. „Im Vergleich zum Vorjahr (103 Saisontore) ist dies nochmal eine sehr großartige Leistungssteigerung von Kathy gewesen. Wir sind sehr froh, dass wir Kathy bei uns haben.“, sparte HSG-Geschäftsführer Ken Baltruschat nicht mit Lob für die Spielerin mit der Rückennummer 7 aus der eigenen Jugendabteilung. Im zweiten Durchgang konnte die Handballspielgemeinschaft den Vorsprung von drei Toren eigentlich immer halten und die Gäste aus Schwerte kamen nur noch einmal sehr nah in Reichweite etwas Zählbares mitzunehmen (Spielstand von 16:15 in der 45. Spielminute). Doch in dieser Phase kamen jetzt positive Impulse von Melanie Adrian, Sophie Zach und Anika Wüsten. Anika Wüsten erzielte drei blitzsaubere Tore von der Linksaußenposition, Sophie Zach war hellwach am Kreis und brachte mit unbändigem Willen Abpraller in den Maschen der Gegnerinnen unter und Melanie Adrian traf dreimal humorlos mit unhaltbaren Würfen ins obere Eck. Der Vorsprung konnte somit gehalten werden und die nie aufsteckenden Gäste konnten den Rückstand durch Treffer ihrer beiden Haupttorschützinnen (Abrahams und Horstendahl) im Rahmen halten. „Die Abwehr war heute nicht unser Prunkstück und wir haben auch eher schlecht als gut gespielt, aber Hauptsache gewonnen.“, lautetet der kurze aber treffende Kommentar von Trainer Stefan Wildförster nach dem Abpfiff.

„Zwei Punkte zum Abschluss sind natürlich klasse, denn sie runden eine bärenstarke Spielzeit für uns ab. Aber was für eine überragende Stimmung auf der Mannschaftsfeier geherrscht hat, das war schon mehr als überragend. Alle Spielerinnen waren super drauf, unsere Neuzugänge bereits mittendrin und man hat gesehen, dass wir eine tolle Truppe zusammen haben und auch in Zukunft haben werden.“, schaut Baltruschat sehr zufrieden zurück.

Kader der HSG Wetter/Grundschöttel:

Ramona Schütz (1. bis 30. Spielminute), Yvonne Scholz (31. bis 60. Spielminute); Katharina Pohl 10/2, Nina Trost, Melanie Adrian, Anika Wüsten, Vanessa Bisping und Sophie Zach je 3, Nina Winterhoff 2 und Andrea Brodda 1, Sandra Baltruschat, Andrea Wildförster, Luisa Zobel und Eva Steinfeld.

Es fehlten:

Michelle Michelsen, Nicole Scholz, Cordula Hofmann und Jennifer Pellegrino.

Spielfilm:

2:3 (10. Spielminute); 5:6 (20. Spielminute); 6:7 (25. Spielminute); 10:7 (30. Spielminute); 15:12 (40. Spielminute); 20:16 (50. Spielminute); 24:21 (55. Spielminute); 28:25 (60. Spielminute)

 

Top-Ten-Torschützinnen der Landesligasaison 2016/2017:

  1. Katharina Pohl 156 Tore
  2. Cordula Hofmann 57 Tore
  3. Eva Steinfeld 45 Tore
  4. Nina Trost 38 Tore
  5. Nicole Scholz 18 Tore
  6. Jennifer Pellegrino 15 Tore
  7. Michelle Michelsen 15 Tore
  8. Melanie Adrian 14 Tore
  9. Sophie Zach 12 Tore
  10. Nina Winterhoff 11 Tore