Lutz Nickel (WP)

Wetter Bei der HSG Wetter/Grundschöttel gibt es gleich zwei erfolgreiche Damenmannschaften. Das ist beachtenswert, schaffen es doch viele andere Vereine im Umkreis nicht einmal eine weibliche Mannschaft für den Ligabetrieb zu melden. Selbst große Vereine, die im Herrenbereich in hohen Ligen spielen, haben häufig nicht mehr als eine Damenmannschaft im Spielbetrieb. Doch auch die HSG hatte anfangs Probleme, genug Spielerinnen zu finden, um gleich zwei Mannschaften an den Start bringen zu können. Kurzerhand startete der Verein einen Online-Aufruf und hatte damit Erfolg.

„Der Verein bekommt das gut hin. Wir sind froh, dass wir auch auf Verstärkung aus der zweiten Damenmannschaft zurückgreifen können. Die Zusammenarbeit mit den anderen Trainern ist gut – wir trainieren auch häufig zusammen“, sagt Übungsleiter Michael Wieczorek. Doch nicht nur auf dem Feld machen die wetteraner Damen einen guten Job. Einige der Spielerinnen engagieren sich auch außerhalb des Mannschaftssports für den Verein. So sind vier Handballerinnen der ersten Mannschaft im Vorstand des Vereins aktiv. Damit es auch sportlich weiterhin gut läuft, hatte sich die Mannschaft vor dem Landesliga-Saisonstart gleich auf zwei Positionen Verstärkung geholt.

Mit viel Erfahrung nach Wetter

Während Trainer Michael Wieczorek momentan auf Neuzugang Jennifer Lukaschik verletzungsbedingt verzichten muss, ist er mit seiner zweiten Verstärkung sehr zufrieden. Mit Annkatrin Bürger kam eine erfahrene Handballfrau nach Oberwengern. Bereits seit 26 Jahren spielt sie in verschiedenen Vereinen. Zuletzt stand sie in Hagen für die SG Tura Halden/Herbeck auf dem Parkett. „Annkatrin konnte schon einiges an Erfahrungen sammeln und hat immer gute Laune, das bringt frischen Wind und hilft uns weiter“, sagt Michael Wieczorek. „Annegret“, wie ihre Mitspielerinnen sie nennen, hat sich durch ihre lockere Art schnell und gut in das Team integriert. Bürger zeichnet sich laut der HSG durch eine hohe Leidenschaft und besondere Durchschlagskraft auf dem Feld aus. Sie hilft den Wetteranerinnen vor allem auf den beiden Halbpositionen weiter.

Mit dieser Verstärkung ist die erste Damenmannschaft ordentlich in die Landesliga gestartet. So konnte das Team bereits vier Partien für sich entscheiden. Am Samstag musste die Mannschaft aus Wetter gegen die Damen der HSG Gevelsberg/Silschede allerdings eine krachende 34:18 Niederlage hinnehmen. „So ein Derby gewinnst du mit Herz, Kampf und Emotionen. Heute fehlte uns alles“, sagt Wieczorek, der mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden war. Doch bereits vor dem Spiel standen die Vorzeichen nicht besonders gut.

Verletzungspech beim Derby

Wieczorek, der wegen eines Krankenhausaufenthaltes unter der Woche nicht beim Training sein konnte, musste zusätzlich auf seine starke Spielerin Katharina Pohl verzichten, die krankheitsbedingt ausfiel. „Wir hatten uns viel vorgenommen und konnten nichts davon umsetzen. Wir wussten, dass Gevelsberg über einen starken Rückraum verfügt, den wir nicht in den Griff bekommen haben. In der Abwehr fehlte die Aggressivität“, so Trainer Michael Wieczorek.

Die Spielpause in der nächsten Woche will die HSG jetzt nutzen, um an den Schwächen zu arbeiten. Trotz aller Enttäuschung über das verlorene Spiel, weiß der Trainer, was in seiner Mannschaft steckt: „Wir können jeden schlagen – da bin ich mir sicher. Aktuell fehlt uns noch die Konstanz, aber wir werden weiter Arbeiten und dann auch wieder erfolgreich spielen.“