Wetter.  Im Interview zieht Ken Baltruschat, Geschäftsführer der HSG Wetter/Grundschöttel, zur Winterpause eine Zwischenbilanz

Die Saison verlief für die Handballer der HSG Wetter/Grundschöttel bisher nicht gerade nach Maß. Die Damen stehen in ihrer ersten Saison in der Landesliga mit dem Rücken zur Wand. Zwei Punkte hat das Team erst auf dem Konto. Die Herren sind aus der Landesliga abgestiegen und wurden in die bislang völlig unbekannte Bezirksliga-Staffel 4 eingruppiert. Hier starteten sie mit 0:4 Punkten, um dann eine bemerkenswerte Serie von sechs Siegen in Folge hinzulegen. Derzeit rangiert das Team auf Platz acht. Die Damen holten ihre bisher einzigen beiden Punkte beim Sieg gegen Kierspe-Meinerzhagen. HSG-Geschäftsführer Ken Baltruschat zieht im Interview eine Zwischenbilanz.

Herr Baltruschat, hätten Sie die Möglichkeiten, einer der Seniorenmannschaften zehn Punkte unter den Weihnachtsbaum zu legen, welche Mannschaft wäre die glückliche?
Ken Baltruschat: Die Damen bekämen die Punkte, damit sie drin bleiben. Wenn es besser läuft und zu Weihnachten mehr Punkte auf dem Konto sind, ist die Stimmung auch besser. Letztes Jahr hätten die Herren die Punkte bekommen.

Wie fällt Ihre Bilanz nach der Hinrunde allgemein aus?
Die Herren haben den ein oder anderen Punkt liegen lassen. Es fehlen hier die Alternativen. Der Kader ist einfach zu klein. Es war aber auch viel Pech dabei. Aber Torwart Arne Klawonn hat eine gute Entwicklung genommen. Die Damen haben das gleiche Problem. Auch hier ist der Kader klein. Dazu haben wir drei Schwangerschaften bei wichtigen Spielerinnen. Das wird mit dem Kader eine schwere Saison.

Die Herren stehen im Mittelfeld und werden wohl weder nach unten noch nach oben ins Geschehen eingreifen.
Die Mannschaft hat bereits zu viele Punkte abgegeben, um ganz vorne noch angreifen zu können. Ich rechne aber nicht damit, dass wir noch in Abstiegsnot geraten. Wir richten den Blick eher nach vorne. Wir sind schwach gestartet, aber die Serie, die dann folgte, zeigt, dass hier noch was möglich ist. Wir wollen unter die ersten fünf.
Schaffen die Damen den Klassenerhalt in der Landesliga noch?
Bei den Damen wird es sehr schwer. Der neue Trainer Carsten Wenninghoff ist in seiner Aufgabe nicht zu beneiden. Das Team ist auf die Hilfe der 2. Mannschaft angewiesen, um besonders in den entscheidenden direkten Duellen mehr Alternativen zu haben und angreifen zu können. Da tut Erfahrung gut.

Wie hat sich der neue Trainer denn überhaupt eingefügt?
Er macht ein gutes Training, aber die Trainingsbeteiligung ist noch ausbaufähig. Wir bekommen von den Spielerinnen ein positives Feedback und der Vorstand ist von seiner Arbeit auch angetan. Wir planen mit ihm bereits für die Saison 2016/17. Und wir führen auch schon Gespräche mit potenziellen neuen Spielerinnen. Je mehr Spielerinnen zum Training kommen, umso mehr können von dem Trainer etwas lernen.

Hat er ein neues Konzept mitgebracht?
Er lässt mit offensiverer Deckung spielen und setzt mehr auf Tempospiel, damit die einfachen Tore gemacht werden. Die Mannschaft soll nicht mit langen Angriffen ihre Körner verbrauchen. Aber das ist ein langfristiger Ansatz und braucht Training.

Gibt es in der Winterpause schon Neuzugänge?
Stand jetzt nein! Wir führen Gespräche für die neue Saison, wir wollen aber jetzt nicht in anderen Vereinen räubern. Aber wir halten die Augen offen.

Wie sehen die Ziele bei den Herren aus?
Sie spielen eine gute Bezirksliga-Saison. Wir wollen den Blick aber wieder in Richtung Landesliga werfen. Auch bei den Herren führen wir Gespräche. Fakt ist, dass wir massiven Spielermangel bei den Herren haben, und zwar in allen drei Mannschaften. Wir müssen personell nachlegen. Wir müssen diese Tendenz stoppen, weil wir nur eine B-Jugend haben. Es wird noch zwei Jahre dauern, bis wir die ersten Nachwuchsspieler bekommen.

Die Damenreserve spielt um den Bezirksliga-Aufstieg mit . . .
Das ist leider ein Muster ohne Wert, wenn die 1. Mannschaft absteigt. Es darf nur eine Mannschaft pro Verein in der Bezirksliga spielen. Auf jeden Fall ist es aber eine schöne Entwicklung.

Die 2. Herrenmannschaft steht im Mittelfeld der Kreisliga . . .
Das ist eine sehr junge Mannschaft. Manchmal klappt hier alles, manchmal gar nichts. In anderen Mannschaften spielen oft Routiniers, die unseren Spielern da Meilen voraus sind.

Wie sieht es denn im Jugendbereich aus?
Wir haben eine breite Basis bei den Minis und in der E-Jugend. Aber wir brauchen ein Konzept, mit dem wir die Spieler bei uns behalten, so dass irgendwann alle Jugenden besetzt sind. Unser Ziel ist es, die Jugend weiter zu fördern. Dazu müssen wir uns mal zusammensetzten und unsere Stärken herausstellen – ebenso wie die Bereiche, an denen wir noch arbeiten müssen.

Was wünschen Sie Ihrem Verein für das kommende Jahr?
In erster Linie natürlich, dass die Spieler verletzungsfrei bleiben, und natürlich auch alle Angehörigen. Ich wünsche uns ein schönes Vereinsleben mit einigen Highlights und vielen Punkten für die heimischen Vereinsfarben
Mark Sonneborn

Dünne Personaldecke das größte HSG-Problem | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/hagen-breckerfeld-wetter-herdecke/duenne-personaldecke-das-groesste-hsg-problem-id11389723.html#plx1666070988