Ungewohnte Trainerkonstellation und unbekannter Gegner. Vor dem Spiel musste sich die 1. Damenmannschaft der HSG Wetter/Grundschöttel auf eine Variable mit mehreren Unbekannten einstellen. Trainer Hendrik Gerlitzki war verhindert und aus diesem Grund sprangen Christian Dürwald und Ken Baltruschat in die Bresche. Zudem waren von den Gegnerinnen nur ein paar Informationen über Dritte in die Harkortstadt gelangt, so dass sich die Harkortstädterinnen und das Trainerduo überraschen lassen mussten, was auf sie zukommen sollte. Aber mit der nötigen Frische bei Abprallern und im Umschaltspiel, Feuer in der Offensive, Biss in der Abwehr und Spaß am Spiel sollte diese Auswärtsaufgabe angegangen werden.

Die HSG-Mädels starteten konzentriert in die Partie und setzten die Vorgaben in der Abwehr sehr gut um. Die Außenspielerinnen wurden kurz genommen und die Rückraumaktionen wurden frühzeitig und energisch unterbunden. Zudem stellte sich in den ersten Minuten bereits heraus, dass HSG-Torhüterin Denise Wieczorek einen bärenstarken Tag erwischte und einige Rückraumwürfe abwehren konnte. Katharina Pohl brachte nach drei Spielminuten den ersten Siebenmeter zum 0:1  im gegnerischen Gehäuse unter. Und auch die Minuten danach zeigte die Handballspielgemeinschaft konzentrierte Abschlüsse und Shari Bugal und Jennifer Pellegrino legten zum 0:3 für die Gäste nach. Schon nach 4:33 Minuten sah sich TV-Coach Ralf Wolters zu einer Auszeit gezwungen. Diese Maßnahme zeigte den HSG-Mädels, dass sie auf einem guten Weg waren und knüpften an die gezeigte Leistung an. Vanessa Pozuelo nutzte ihre Freiräume durch gutes Zusammenspiel mit Shari Bugal in der 10. Spielminute und setzte das Spielgerät zum 1:7 in die Maschen. Nach einer Viertelstunde musste die HSG-Abwehr beim Stand von 6:9 nochmal an die Vorgaben erinnert werden und prompt wurde der Vorsprung wieder auf sieben Tore ausgebaut. „Unser Team hat die Aktionen der gefährlichen Rückraumspielerinnen super bearbeitet. Daniela Theisen und Denise Heinrich sind nicht vollständig auszuschalten, aber im Großen und Ganzen haben wir es top gelöst.“, zeigte sich Ken Baltruschat sehr zufrieden nach dem Spiel. Besonders Melanie Kobus organisierte den Abwehrverbund sehr umsichtig und zeigte sich bei einem Abpraller in der Offensive gedankenschnell und netzte für Ihre Farben ein. Beim Stand von 7:14 hielt Denise Wieczorek den ersten von drei Siebenmetern und auf der Gegenseite bugsierte Katharina Pohl den nächsten Siebenmeter ins Tor des TV Werne zum 7:15. Das letzte Tor im ersten Spielabschnitt war Shari Bugal vorbehalten, die sich durch die Nahtstelle des gegnerischen Abwehrverbundes kämpfte und den Ball energisch im Tor unterbrachte.

Nach der Pause kamen die Gastgeberinnen auf 13:21 (36. Spielminute) heran. Doch eine weitere Großtat von Denise Wieczorek durch parierten Strafwurf und dem 13:22 von Jennifer Pellegrino in den rechten oberen Knick, beruhigten die Nerven der mitgereisten Fans. Einen erfolgreichen Einstand auf der Mittelposition feierte Ninja Uhl, die sich kurzfristig, wie auch Sabrina Schubert, in den Dienst der Mannschaft stellte und für die HSG im Kreis Unna auflief. Gekrönt wurde ihre Leistung durch ihr Tor zum 16:25 und einer super Torvorlage für Michelle Michelsen, die zwei Minuten später auf 16:26 erhöhte. „Heute haben wir nur punktuell gewechselt, da die Mannschaft gut gespielt hat und wir den Rhythmus des Spiels nicht unterbrechen wollten. Der Spirit hat auf jeden Fall heute gestimmt und das Ziel war eine sehr gute Mannschaftsleistung, dem sich alle Spielerinnen untergeordnet haben.“, hebt Baltruschat nochmal den funktionierenden Teamgedanken der HSG-Mädels an diesem Nachmittag hervor. Auch tauchten heute Spielerinnen auf ungewohnten Positionen frei vor dem Tor auf. Hier ist vor allem Katharina Pohl positiv hervorzuheben, die allein viermal den Ball im gegnerischen Gehäuse versenkte.  In der 51. Spielminute wusste Shari Bugal zum fünften Male an diesem Nachmittag, wo das Tor steht und warf die höchste zwischenzeitliche Führung (17:32) heraus. Bis zum Schlusspfiff wurden noch einige Tempogegenstöße verworfen und das ein oder andere Gegentor fiel zu leicht, aber dies sollte wirklich nur ein kleiner Makel sein, denn mit einem so souveränen Sieg beim TV Werne, hatten nicht mal die größten Optimisten gerechnet.  

Am kommenden Sonntag wird das letzte Relegationspiel der 1. Damenmannschaft im Sportzentrum Oberwengern um 15 Uhr gegen den TSV Ladbergen angepfiffen. Die HSG-Mädels freuen sich über zahlreiche und lautstarke Unterstützung, um den zweiten Sieg im dritten Spiel einfahren zu können. Ob es wirklich dann zum Klassenerhalt reichen wird, hängt auch von den Relegationsspielen der oberen Ligen und deren Ausgängen ab.

Kader der HSG Wetter/Grundschöttel:

Denise Wieczorek (1. bis. 60. Spielminute), Yvonne Scholz (n.e.); Katharina Pohl 12/8, Jennifer Pellegrino 6, Vanessa Pozuelo und Shari Bugal je 5, Alina Streicher 3, Ninja Uhl, Melanie Kobus und Michelle Michelsen je 1, Nina Gerhartz und Sabrina Schubert.

Es fehlten:

Nina Trost, Vanessa Bisping und Nina Winterhoff

Spielfilm:

 0:3 (5. Spielminute); 2:7 (10. Spielminute); 6:9 (15. Spielminute); 7:14 (20. Spielminute); 8:16 (25. Spielminute); 9:19 (30. Spielminute); 11:20 (35. Spielminute); 14:23 (40. Spielminute); 16:27 (45. Spielminute); 17:31 (50. Spielminute); 20:33 (55. Spielminute); 24:34 (60. Spielminute)