Fabian Vogel –

Grundschöttel. Am Ende wurde die ungewollte Saisonverlängerung noch zum Höhepunkt der gesamten Spielzeit: Die Handballerinnen der HSG Wetter/Grundschöttel haben im allerletzten Spiel einer langen Saison noch einmal Nervenstärke bewiesen und sich durch den 23:18 (12:9)-Erfolg über den TSV Ladbergen den Klassenerhalt in der Landesliga gesichert. Knapp 250 Zuschauer feuerten die Mannschaft in der Sporthalle Oberwengern trotz hochsommerlicher Temperaturen an und sorgten so für den ganz besonderen Saisonabschluss.

„Die Mannschaft hat sich noch einmal von ihrer besten Seite präsentiert”, freute sich Trainer Hendrik Gerlitzki nach der Partie gegen das Team aus dem Münsterland. Das musste die HSG auch tun, denn der Gast aus Ladbergen wollte mit einem Sieg in Wetter die zumindest noch theoretisch bestehende Chance auf den Klassenerhalt am Leben erhalten. Doch das sollte nur Theorie bleiben, denn die Gerlitzki-Sieben zeigte sich von Beginn an hochkonzentriert. Zwar wurde der schnell herausgeworfene 3:0-Vorsprung wieder verspielt, doch wenige Minuten später führte die HSG mit vier Toren.

HSG kann sich auf Abwehr verlassen

Was vor allem an der starken Defensive lag. Im Tor war es wie bereits gegen den TV Werne eine bärenstarke Denise Wieczorek, die einen großen Beitrag dazu leistete, dass ihr Team mit einer Führung von drei Toren in die Halbzeit gehen konnte. Vor Wieczorek agierte Melanie Kobus mit unglaublichem Eifer. “Sie hat die Deckung toll organisiert und sehr viele Meter gemacht”, lobt Gerlitzki die Vorstellung seiner Abwehrchefin. Gerade einmal neun Tore im ersten und neun Tore im zweiten Durchgang ließ die HSG so zu.

Zwanzig Minuten vor dem Spielende war der Vorsprung der Wetterannerinnen bereits auf sechs Tore angewachsen, bis zur Schlusssirene sollte sich an dem komfortablen Vorsprung der heimischen Mannschaft nichts mehr ändern. “Wir hätten auch durchaus höher gewinnen können, sind aber jetzt einfach froh, dass wir unser Saisonziel erreicht haben”, freute sich Gerlitzki nach dem Spiel über den Erfolg seiner Mannschaft.

Für ihn persönlich war es das letzte Spiel als Trainer der HSG-Damen. Gerlitzki selbst wird in der kommenden Spielzeit die Damen der DJK Westfalia Welper trainieren. Sein Nachfolger wird Michael Wieczorek. Der langjährige Handball-Coach hat beste Beziehungen zum Team der Grundschöttelerinnen: Torfrau Denise Wieczorek ist seine Tochter.

Seine letzte Station als Handballcoach war der TuS Bommern, den er aus der Landes-in die Verbandsliga führte. Der langjährige Herbeder wird nahezu das gleiche Team vorfinden wie Gerlitzki, der als Co-Trainer in die Saison ging und Mitte der Saison den Posten von Ingo Degener übernahm. Abgänge müssen die HSG-Damen keine verzeichnen. Auf der Seite der Zugänge hingegen hat sich bei der HSG schon etwas getan: Anni Bürger stößt von der SG TuRa Halden-Herbeck zum Landesliga-Team aus Wetter/Grundschöttel.

Dank für große Unterstützung

Lange Zeit zur Regeneration haben die Handballdamen jedoch nicht: In zwei Wochen steht schon die Vorbereitung auf die kommende Landesliga-Spielzeit auf dem Programm. Neu-Trainer Michael Wieczorek scheint ein erneutes Herzschlagfinale in der Abstiegs-Relegation frühzeitig verhindern zu wollen.

Bevor die unliebsame Saisonvorbereitung jedoch losgeht, hatten die HSG-Damen am vergangenen Wochenende noch Zeit, um den Klassenverbleib ausgiebig zu feiern. “Da ist das ein oder andere Getränk über den Tisch gegangen”, schildert Gerlitzki den Abend nach dem großen Erfolg.

Großen Dank richtete er vor allem auch an die vielen Wetteraner Vereine, die seinem emotionalen Aufruf gefolgt waren und die Damen der HSG trotz bestem Freibad-Wetter unterstützen. “Das war ein schöner Abschluss”, sagt Gerlitzki.

 

Quelle: https://www.wp.de/sport/lokalsport/hagen/handballdamen-sichern-ligaerhalt-in-der-nachspielzeit-id225910619.html