Die Covid-19-Pandemie hat unsere Gesellschaft auf dem falschen Fuß erwischt und von jetzt auf gleich alles auf den Kopf gestellt. Doch jede Krise bringt auch seine Chancen mit sich. Diese Chance hat der Förderverein für den Handballsport der TGH Wetter und des TuS Grundschöttel e.V. genutzt und sich heimlich, still und leise als Triebfeder der Handballspielgemeinschaft Wetter/Grundschöttel entpuppt. Am 17. März 2020 war die erste Vorstandssitzung per Videokonferenz der HSG Wetter/Grundschöttel und man stocherte noch sehr im Nebel wie es denn nun weitergehen würde. Der erste Hoffnungsschimmer wurde von den Übungsleitern gesendet, denn die verzichteten vorerst auf ihre Entgelte, da kein Trainingsbetrieb angeboten wurde.  „Diese Geste hat uns umgehauen und gleichzeitig eine ordentliche Portion Hoffnung freigesetzt.“; sendet HSG-Kassenwart Ken Baltruschat ein großes Dankeschön nochmals an die eigenen Übungsleiter. Am 21. März wurde die Idee „Video mit handballspezifischem Bezug“ geboren. „Hier sind tolle Ideen von der HSG-Gemeinschaft eingebracht worden und die Umsetzung von Melanie und Sebastian Kobus war ebenfalls große Klasse.“, erinnert sich Initiator Ken Baltruschat gerne an das originelle Video zurück. Keine vier Tage später wurde dann die erste Sammelbestellung zu Gunsten der lokalen Gastronomie in Angriff genommen. „Wir haben das Essen bestellt und dann an unsere Mitglieder ausgeliefert. Zudem wurden noch Gutscheine verkauft.“, kann Baltruschat auf über 2.000,00 € verweisen, die durch diese Aktion an die lokale Gastronomie gegangen sind. Im Hintergrund wurden dann die Planungen für das weitere Vorgehen vorangetrieben. Wie sollten die Einnahmeverluste durch den Ausfall des Waldfestes kompensiert werden? Eine Fragestellung, die Baltruschat und dem Förderverein schlaflose Nächte bescherte. Alle Mitglieder wurden angeschrieben und die Hilfe ließ nicht lange auf sich warten. „Eine tolle Unterstützung haben wir erfahren dürfen und viel positives Feedback bekommen.“, berichtet Baltruschat von den vielen persönlichen Gesprächen, die bei der persönlichen Übergabe von kleinen Präsenten als Dankeschön weiter Mut gaben. In dieser Krise ist eine hohe Identifikation mit der HSG Wetter/Grundschöttel auszumachen und eine Vergemeinschaftung in der Krise hat eine engere Bindung geschaffen. „Das gemeinsame Engagement für die Sache hat uns einiges bewegen lassen. Klasse das man mit so vielen Menschen an einem Strang zieht. Allen Offiziellen muss hier ein dickes Lob ausgesprochen werden.“, stellt Vize-Geschäftsführer Andreas Fieberg die perfekte Symbiose der Vorstände von HSG und Förderverein nochmal heraus. Auch aus dem Hause des Fördervereins kamen die Ideen „Getränkeverkauf“ und „Muttertagsspecial“. „In einer solchen Krise sind Kreativität und Eigeninitiative gefragt und da sind wir vom Personal her wohl gut aufgestellt.“, schaut Baltruschat zufrieden zurück. Die große Tombola war das nächste Förderprojekt, das ziemlich zeitintensiv war. Alle 6.000 Lose konnten zwar, wie in den Vorjahren, leider nicht verkauft werden, aber trotzdem war die Tombola ein toller Erfolg. Denn an vier lokale Unternehmen und an drei Privatpersonen konnten 950 Lose verkauft werden. Die Sachpreise sollten dann einem wohltätigen Zweck zugutekommen. Hierbei fiel die Wahl schnell auf die Evangelische Stiftung Volmarstein und derer Jugend- und Kinderhilfe. Also stattete man den Kindern im Haus Hensberg mit einem Kofferraum voller Sachspenden einen Besuch ab. Die Kinder der Intensivwohngruppe Haus Hensberg in Volmarstein hatten großen Grund zur Freude, denn mit im Gepäck hatte man alles, was das Kinderherz begehrt: Der Kofferraum war gefüllt mit Fußball-Fanartikeln des BVB und von Schalke, diversen Spielsachen und Fahrradhelmen. „Wir wollten über den Tellerrand schauen – deshalb unterstützen wir mit dem Erlös die Ev. Stiftung Volmarstein“, sagt Ken Baltruschat. Im Haus Hensberg leben sechs Kinder und Jugendliche, die nicht im häuslichen Umfeld verbleiben können und vorrangig erzieherische Hilfen benötigen. Die Geschenkspende der Handballsportgemeinschaft Wetter kam genau richtig – pünktlich zum Ferienstart wird es nun bestimmt nicht langweilig. „Ein großes Dankeschön richten wir an die beteiligten Unternehmen und Privatpersonen, die unsere Idee unterstützt haben.“, freut sich Baltruschat über den kleinen gesellschaftspolitischen Beitrag den die Sportler dadurch innerhalb der Harkortstadt leisten konnten.

Zudem wurde bereits vor der Covid-19-Pandemie beschlossen, dass zukünftig auf Trikots und Anzügen das Logo der Initiative „Wetter Weltoffen“ Platz finden wird. „Aus einem Sportverein heraus ergeben sich immer neue Verbindungen und Verknüpfungen zu anderen gesellschaftspolitischen Bereichen. Es ist aus unserer Sicht unsere Pflicht diese Verbindungen zu nutzen, um uns auch sinnvoll außerhalb des Bereiches Sport zu positionieren.“, erklärt Ehrenamtler Baltruschat den vertretenen Standpunkt der HSG samt Förderverein.