HSG Wetter/Grundschöttel – SGH Unna-Massen 26:25 (14:11)

HSG-Mädels machen es unnötig spannend – Debüt der beiden Löffler-Schwestern geglückt

Nach dem Schlusspfiff pusteten viele Besucher des Sportzentrums Oberwengern ordentlich durch, denn am Ende der Partie wurde es nochmal unnötig spannend. Aber am Ende gewann man das sechste Saisonspiel knapp mit 26:25 (14:11) und bejubelte den entscheidenden Siebenmetertreffer 13 Sekunden vor Spielende. Die Rickmann-Sieben musste am Samstag wieder auf einige Spielerinnen verzichten und hatte nur eine Torhüterin zur Verfügung. Nina Degener hätte sich zur Not in die Kiste und in den Dienst der Mannschaft gestellt. Da passte es dem Übungsleiter nur allzu gut in das Konzept, dass die Spielberechtigungen der beiden Neuzugänge Ann-Kristin und Verena Löffler rechtzeitig vorlagen. Nach dem frühen Rückstand und den ersten Treffern durch Melina Berkenkopf und Haupttorschützin Nina Gerhartz (11/7), brauchte es gerade einmal 235 Sekunden bis Linkshänderin Ann-Kristin Löffler erstmals im Trikot der HSG den Ball im gegnerischen Gehäuse unterbrachte. Die Partie verlief sehr ausgeglichen und erst durch eine 3:0-Serie konnten sich die Gastgeberinnen erstmalig einen Fünf-Tore-Vorsprung herausarbeiten. Die Angriffe wurden meistens zielstrebig vorgetragen und so konnte man sich mit sieben Strafwürfen belohnen, die Nina Gerhartz alle sicher verwandelte. „Gerdi spielt eine sehr gute Saison und man konnte bereits in der Donnerstagseinheit ihre große Entschlossenheit erkennen. Da war es fast schon logisch, dass sie auch heute wieder eine tolle Partie liefern wird.“, ist HSG-Vorsitzender Ken Baltruschat voll des Lobes über die Spielgestalterin der Harkortstädterinnen. Zwei einfache Tore kurz vor dem Pausentee verhinderten eine komfortabelere Führung als das letztendliche Halbzeitergebnis von 14:11. Es waren einige leichte Ballverluste im eigenen Tempospiel zu beobachten, die die Gäste aus Unna immer wieder einluden im Spiel zu bleiben. In der Abwehr wusste Verena Löffler mit entschlossenem Zupacken und sehr gutem Helfen der Nebenleute sofort zu gefallen. Des Weiteren konnte man erkennen, dass sie auch im Angriff eine weitere tolle Variationsmöglichkeit für Trainer Rickmann bietet. Ein Torerfolg blieb ihr im ersten Einsatz im HSG-Trikot zwar verwehrt, aber am 5. November 2023 bietet sich ja bereits ab 17 Uhr gegen die SG Ruhrtal  in der Ruhrtalhalle die nächste Gelegenheit. Schwester Ann-Kristin kam am Ende auf fünf Treffer und konnte mit ihrer Variabilität im Angriff und ihrem Zug zum gegnerischen Gehäuse überzeugen. Auf der Tribüne sagte Thomas Hower in der 44. Spielminute beim Spielstand von 21:17: „Wenn der Abstand in sechs Minuten identisch ist, bin ich optimistisch.“ Diese Aussage hatten die HSG-Mädels wohl gehört und wähnten sich beim Spielstand von 24:20 in der 50. Spielminute bereits auf der Siegerstraße. Zwar konnte HSG-Torhüterin Yvonne Kleinert in dieser Phase einen Siebenmeter entschärfen, aber die Gegnerinnen kamen nun oftmals zu einfach in die Nahdistanz und starteten die Aufholjagd. Sieben lange Minuten blieben die Gastgeberinnen ohne Torerfolg, bis Melina Berkenkopf von Rechtsaußen auf 25:22 stellte. Aber das Team von Trainer Sascha Rau ließ sich nicht abschütteln und schaffte mit einer 3:0-Serie nach dem 4:4 in der 6. Spielminute erstmalig wieder den Ausgleich (25:25). Der Rickmann-Sieben blieben nun noch 23 Sekunden und gingen entschlossen in die gegnerische Abwehrreihe und zogen den Siebenmeter. Nina Gerhartz nahm sich den Ball, übernahm Verantwortung und setzte das Spielgerät mit Eiseskälte in die Maschen. Die Gäste aus Unna-Massen hatten nun nochmal Ballbesitz, aber ein Missgeschick von Shari Bugal (Sturz beim Jubel im Zurücklaufen) war letztendlich Glück für die HSG. Nach dem Aufrappeln der Rückraumakteurin spielten die verdutzten Gegnerinnen ihr den Ball direkt in die fangsicheren Hände. Die letzten vier Sekunden konnte Shari Bugal den Ball behaupten und der Schlusspfiff ertönte. Die Spielerinnen fielen sich überglücklich in die Arme und feierten mit dem lautstarken Publikum den wichtigen Heimerfolg und die Pluspunkte fünf und sechs.

In der kommenden Woche wartet ein wichtiges Auswärtsspiel bei der SG Ruhrtal (Anwurf um 17 Uhr in de Ruhrtalhalle) auf das Team der HSG Wetter/Grundschöttel, denn nach sechs Spieltagen sind die Teams in der Tabelle sehr dicht beieinander. Es kann somit wieder von einer sehr engen Tabellenkonstellation bis zum Saisonende ausgegangen werden. Folglich wären die ersten beiden Auswärtspunkte nächste Woche Sonntag sehr wichtig für das Team von Heino Rickmann.

 

Kader der HSG Wetter/Grundschöttel:

Yvonne Kleinert (1. bis 60. Spielminute), Nina Degener (n.e.), Anastasia Peitz, Nina Gerhartz 11/7, Ann-Kristin Löffler 5, Nina Winterhoff, Shari Bugal 4, Melina Berkenkopf 3, Celina Hausmann, Lea Ladener, Anna Beinke je 1.

Es fehlten: Jana Liebelt, Nele Wittstock, Vanessa Stottmeister, Melanie Kobus, Alina Streicher, Anna Wippich, Justine Müller, Jessica Fuchs, Olympia Michalczyk und Katharina Klawonn.

Spielfilm:

6:4 (10. Spielminute); 8:6 (15. Spielminute); 10:7 (20. Spielminute); 12:9 (25. Spielminute); 14:11 (30. Spielminute); 18:15 (40. Spielminute); 22:17 (45. Spielminute); 24:20 (50. Spielminute); 24:22 (55. Spielminute); 26:25 (60. Spielminute)

Foto:

Trainer Heino Rickmann eingerahmt von den Löffler-Schwestern Verena (links) und Ann-Kristin (rechts). Die beiden Neuzugänge vom ETSV Witten 2 sind tolle Spielerinnen, die die Optionen von Trainer Heino Rickmann deutlich erweitern.