Nichts für schwache Nerven war der Auftritt der weiblichen Landesligavertretung der HSG Wetter/Grundschöttel am heutigen Samstag beim Tabellenletzten dem HV Sundern. Die Rickmann-Sieben behielt am Ende mit 24:21 die Oberhand, aber mit insgesamt sieben vergebenen Siebenmetern in einem Spiel hielt man den Spannungsbogen selbst unnötig hoch.

Zu einer nicht gerade gastfreundlichen Anwurfzeit durfte sich die HSG Wetter/Grundschöttel am Samstagmittag auf die 78,8 Kilometer lange Strecke aufmachen, denn das Spiel wurde um 14 Uhr angesetzt. Aufgrund des großen Kaders gab es auch an diesem Spieltag eine Rotation im Vergleich zur Vorwoche, oder wie es in Fachkreisen auch genannt wird: Belastungssteuerung. In den ersten Spielminuten entwickelte sich eine torarme Partie, in der Melina Berkenkopf den ersten Treffer zum 0:1 für die Harkortstädterinnen erzielte. Die Homogenität der Rickmann-Sieben konnte man aus den verschiedenen Torschützinnen im ersten Durchgang ableiten, denn gleich sieben verschiedene Spielerinnen konnten sich als Torschützinnen auszeichnen. Am Ende der Partie konnten sich elf der zwölf Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen. Dieser Sachverhalt unterstreicht die gute Mannschaftsleistung an diesem Samstagnachmittag. Großes Thema an diesem Nachmittag war erneut die Erfolgsaussicht aus einem eigenen Siebenmeter. Letzte Woche makellos, heute stark verbesserungswürdig. Drei von fünf Siebenmetern wurden in der ersten Halbzeit vergeben und ganze vier Spielerinnen versuchten sich an der Linie. Die Rickmann-Sieben könnte den Spielverlauf oftmals deutlich angenehmer gestalten, wenn man die Quote an verwandelten Siebenmetern konstant hochhält und „Hundertprozentige“ nicht regelmäßig liegen lässt. In Erinnerung geblieben ist diesbezüglich auch das Auswärtsspiel bei der HSG Lüdenscheid. Der vierte ausgelassene Siebenmeter ließ im zweiten Durchgang leider nicht lange auf sich warten und Celina Hausmann scheiterte als vierte Spielerin beim Spielstand von 10:13 für ihre Farben. Allerdings lässt sich die HSG-Sieben von diesen ausgelassenen Chancen nicht irritieren und macht einfach weiter. „Das ist natürlich absolut positiv, dass die Truppe sich nicht runterziehen lässt, sondern einfach weiterspielt und dann eben andere Bigpoints nutzt.“, weiß HSG-Vorstandsmitglied Ken Baltruschat die Charakterstärke der 1. Damenmannschaft sehr zu schätzen. „Die Torfrau von Sundern war heute überragend. Diese Tatsache muss man einfach anerkennen. Unsere beiden Torhüterinnen haben aber auch einen guten Job gemacht.“, wusste Damenwart Sebastian Kobus zu berichten. Der 3-Tore-Vorsprung konnte bis zur 40. Spielminute gehalten werden, doch dann robbten sich die Gastgeberinnen immer näher heran. Zwei Tore in Folge und der Anschluss zum 14:15 war geschafft.  Doch der erste Treffer von Nina Gerhartz und zwei weitere Treffer von Nele Wittstock und Nina Winterhoff stellten wieder den alten Abstand her (15:18). Doch drei weitere vergebene Siebenmeter und eine Unterzahlsituation ermöglichten den Ausgleich nach langer Zeit (19:19 in der 52. Spielminute) für Sundern. Nina Gerhartz brachte ihre Farben wieder mit 19:20 in Front und Nina Degener schüttelte das negative Erlebnis eines verworfenen Siebenmeters lässig ab und brachte das Spielgerät beim nächsten Strafwurf in den gegnerischen Maschen unter (Spielstand 19:21 in der 55. Spielminute). In dieser Phase nutzten die Gäste eine Überzahlsituation, HV-Haupttorschützin Franziska Pötter (7 Tore) verweilte auf der Strafbank, zu einem vorentscheidenden 4:0-Lauf und führten mit 19:24. In der 57. Spielminute erzielte Nina Degener ihren vierten Treffer und hatte, in ihrem ersten Einsatz nach einer längeren Beschäftigung in ihrem neugegründeten Familienunternehmen, somit großen Anteil an den Pluspunkten 17 und 18. Herzlich Willkommen zurück und Glückwunsch zum tollen Comeback!

Am kommenden Samstag gibt das Topteam vom TuS Drolshagen im Sportzentrum Oberwengern seine Visitenkarte ab. Anwurf ist um 19.30 Uhr. Im ersten Saisonspiel unterlag man in Drolshagen mit 13:34. Drolshagen hat bislang nur zwei Minuspunkte auf Konto und gegen Sarah Klonek und Anika Ickler muss man wirklich „den perfekten Tag haben“, um in die Verlosung für Pluspunkte zu kommen.

HSG Wetter/Grundschöttel:

Jessica Fuchs (1. Bis 30. Spielminute), Jana Liebelt (31. bis 60. Spielminute); Ann-Kristin Löffler 5/2, Melina Berkenkopf 4, Nina Degener 4/1, Nina Gerhartz 3, Celina Hausmann 2/1, Lea Ladener, Verena Löffler, Nele Wittstock, Nina Winterhoff, Melanie Kobus und Olympia Michalczyk je 1 und Shari Bugal.

Es fehlten:

Yvonne Kleinert, Laura Ascherfeld, Lena Ascherfeld, Larissa Bonk, Alina Streicher, Klara Schönmeyer und Anastasia Peitz.

Spielfilm:

0:1 (5. Spielminute); 1:2 (10. Spielminute); 4:5 (15. Spielminute); 7:7 (20. Spielminute); 9:10 (25. Spielminute); 10:13 (30. Spielminute); 11:14 (35. Spielminute); 13:15 (40. Spielminute); 16:18 (45. Spielminute); 17:19 (50. Spielminute); 19:22 (55. Spielminute); 21:24 (60. Spielminute)