Stefan Wildförster ab der Saison 2012/2013 als HSG-Trainer auf der Kommandobrücke

Glückliches Ende eines Vorabend-Krimis – Im sechsten Anlauf wird Eintracht Hagen III endlich besiegt- 38:37-Heimsieg

Nichts für schwache Nerven war das Lokalderby zwischen der 1. Herrenmannschaft der HSG Wetter/Grundschöttel und dem VfL Eintracht Hagen III am frühen Samstag Abend. In einem am Ende hochspannenden Spiel setzte sich die heimische HSG erstmals in einem Landesligaduell gegen die Drittvertretung des Drittligisten aus der Nachbarstadt mit 38:37 durch. Dadurch ist der Rückstand auf den zum Klassenverbleib berechtigenden Platz 11 auf einen Punkt reduziert worden.

Erneut mit großen Personalproblemen mussten die Wetteraner in dieses wichtige Spiel gegen den Angstgegner der letzten Spielzeiten gehen. Besonders der Ausfall von Sebastian Braune aufgrund einer Ellbogenverletzung schmerzt bei einem Blick auf die Torschützenliste in den kommenden Wochen sehr. Seine Rolle im halblinken Rückraum übernahm Mark Bonnermann. Aber auch die Eintrachtler gingen ohne Jan Hendrik Stein, Torben Stein, Martin Steinhoff, Clemens Dundalek und Johannes Nottelmann dezimiert in das Lokalderby. Aus heimischer Sicht sollten trotz aller Widrigkeiten die vor knapp zwei Wochen unverhofft auf der Habenseite gelandeten 2 Pluspunkte aus dem Sundwigspiel als Motivationsschub genutzt werden und durch einen Erfolg ein direkter Konkurrent in Reichweite gehalten werden.

Einen wirklich seltenen Anblick für die zahlreichen Zuschauer in der Sporthalle Oberwengern boten die ersten Spielminuten. Während bei den Gastgebern nahezu alles gelang, missglückte auf Seiten der Gäste fast jede Aktion. Stark agierte zu Beginn erneut Alex Schmidt zwischen den Pfosten und auch Tino Zöllkau auf der halbrechten Angriffsposition startete stark. So kam es, dass die ersten sechs Tore die Heimmannschaft warf und dieser Vorsprung sogar leicht ausgebaut werden konnte. Recht wirkungs- und glücklos trat in dieser Phase die rechte Angriffsseite der Gäste mit Dennis Wolf und Sebastian „Bacardi“ Middeldorf, dem letztjährigen Wetteraner Rechtsaußen, auf. Dass dies nicht so bleiben würde, war auch Wetters Trainergespann André Heer und Thorsten Schran klar. Umso erfreuter nahmen sie zur Kenntnis, dass der HSG-Motor weiter auf Hochtouren lief, etliche Aktionen über die Außenpositionen erfolgreich abgeschlossen wurden und bis zur Halbzeitpause eine deutliche und verdiente 20:12-Führung erspielt werden konnte. „Mit der gezeigten kämpferischen Einstellung waren wir zu 100 % zufrieden“ gab Heer nach dem Spiel zu Protokoll.

Der Beginn der zweiten Halbzeit schien die Befürchtungen der regelmäßig erscheinenden Wetteraner Fans allerdings zu bestätigen. Es erfolgte nämlich der bereits obligatorische Einbruch, so dass die Grün-Gelben in kürzester Zeit den Rückstand halbieren konnten. Nun trafen auch Wolf und Middeldorf häufiger und der schnelle Gendig konnte über Gegenstöße ein ums andere Mal zum Erfolg kommen. Auf der Gegenseite fasste sich auch Mark Bonnermann nun des Öfteren ein Herz und die HSG Wetter konnte so den Vorsprung im weiteren Verlauf recht konstant bei 5 Toren halten. Das Spiel nahm mit näher rückender Schlussphase jedoch an Hektik zu. Als Cord Henkel Eintrachts Kreisläufer Lars Stein beim Tempogegenstoß „verhaften“ wollte, sah er die rote Karte. Auch Tino Zöllkau musste nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig das Spiel beenden. Insbesondere erfahrene Spieler auf Seiten der Gastgeber sorgten durch „unglückliche“ Aktionen für ein mehr oder weniger dauerhaftes Unterzahlspiel. Trotzdem betrug der Vorsprung der HSG Wetter/Grundschöttel wenige Minuten vor Schluss bei einem Spielstand von 36:30 immer noch scheinbar sichere 6 Tore. Mit einer Deckungsumstellung auf eine offene Manndeckung provozierte Eintracht Hagen dann die wetteraner Spieler zu schnellen Torabschlüssen, die allerdings allesamt vergeben wurden. So kamen die Gäste Tor um Tor näher und schafften wenige Sekunden vor Schluss sogar den Anschlusstreffer. Die verbleibende Zeit zitterten die Heer/Schran-Schützlinge, bei denen die Kräfte merklich nachließen, herunter und so kannte der Jubel nach Schlusspfiff keine Grenzen. Es war wohl allen Beteiligten bewusst, wie wichtig dieser Sieg war, auch wenn die Ruhrtal-Sieben es letztendlich verpasste, den direkten Vergleich für sich zu entscheiden.

Bedanken möchte sich die Mannschaft bei Cord Henkel, Björn Mertens und Tobias Zöllkau, die sich aufgrund des personellen Engpasses zur Verfügung gestellt und ihren Anteil an dem knappen Heimsieg haben. Es wird gemunkelt, dass die Verantwortlichen der HSG das Mindestalter der Aushilfskräfte bewusst sehr hoch angesetzt haben, um nicht in die Gefahr zu geraten, die errungenen Pluspunkte am grünen Tisch wieder zu verlieren.

Einen nächsten Schritt in Richtrung Klassenerhalt kann die HSG Wetter/Grundschöttel am kommenden Samstag in der Sporthalle Helfe machen, wenn als Gastgeber die SG TuRa/Halden-Herbeck wartet. Leider wird Wetters Ex-Trainer Rainer Woyck, der mittlerweile auf gegnerischen Trainerbank Platz genommen hat, nicht mit von der Partie sein können.

Mittlerweile gibt es auch erste Weichenstellungen für die kommende Spielzeit. Als Trainer für die 1. Herrenmannschaft der HSG Wetter/Grundschöttel konnte unabhängig von Klassenzugehörigkeit Stefan Wildförster gewonnen werden, der von dem jetzigen Trainer der 2. Herrenmannschaft, Ingo Degener, als Co-Trainer unterstützt wird. André Heer und Thorsten Schran scheiden zum Saisonende auf eigenen Wunsch wieder aus.


Spielfilm: 8:2, 14:7, 20:12 (30 min), 21:16, 26:20, 36:30, 38:37 (60 min)


Kader der HSG Wetter/Grundschöttel I:

Alexander Schmidt, Ken Baltruschat; Tino Zöllkau 3, Kai Biermann 1, Cord Henkel, Fabian Blechschmidt, Mark Bonnermann 7, Oliver Stein 5, André Trenkelbach 12/5, Armin Brauer 6, Lars Apitius 4, Björn Mertens, Tobias Zöllkau (n.e.)

Es fehlten: Julian Ladener, Matthias Lüling, Sebastian Pyde, Sebastian Braune und Marcel Handge.