HSG Wetter gewinnt Abstiegskrimi gegen Hohenlimburg hauchdünn

Die Partie der beiden Handballspielgemeinschaften aus Wetter/Grundschöttel und aus Hohenlimburg am frühen Samstagabend im Sportzentrum Oberwengern war wahrlich nichts für schwache Nerven. Von Beginn an stand das Spiel auf des Messers Schneide und bis fünf Minuten vor Schluss war nicht klar, zu wessen Gunsten das Pendel ausschlagen sollte. Am Ende hatte die Gastgeber die Nase hauchdünn vorn und verbuchten somit einen eminent wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt, in den auch die um nur 2 Punkte besser platzierten Gäste durch die Niederlage wieder tief hineingerutscht sind.

 

Der Bedeutung des Nachbarschaftsduells waren sich wohl beide Konkurrenten deutlich bewusst, denn hüben wie drüben wurden personelle Überraschungen aus dem Hut gezaubert. So lief für die HSG Wetter/Grundschöttel zum zweiten Mal der eigentlich anderweitig eingespannte zukünftige Trainer Stefan Wildförster, für die HSG Hohenlimburg der letztjährige Aufstiegstrainer der Zweitvertretung des TuS Ferndorf Torsten Schierbaum auf.

Anders als in der Vorwoche beim TV Arnsberg startete die Ruhrtalsieben hochkonzentriert und hochmotiviert in die richtungsweisende Begegnung. Die ersten drei Bälle mussteGäste-Keeper Lars Blömer aus seinem Netz fischen, während die kurze Manndeckung gegen den Haupttorschützen Felix Bauer Hohenlimburgs Angriff spürbar gelähmt wurde. Schnellwurde jedoch klar, dass das Spiel an diesem Abend auf Augenhöhe verlaufen würde. Der eingewechselte Schierbaum verteilte die Bälle geschickt, so dass Mittelmann Sebastian Marks oder Rechtsaußen Faruk Brahimi die Lücken in der Wetteraner Deckung nutzen konnten. Auf der Gegenseite mehrten sich zugleich misslungene Torabschlüsse, wobei vor allem André Trenkelbach und Mark Bonnermann unglücklich agierten und nicht an ihre zuletzt guten Leistungen anknüpfen konnten. Die Folge war ein gerechtes 12:12-Halbzeitergebnis mit Steigerungspotential auf heimischer Seite.

Der zweite Spielabschnitt begann so eng wie der erste geendet hatte. Die Harkortstädter legten zunächst immer vor, während Hohenlimburg postwendend der Ausgleich gelang. Nun waren es der wiedergenesene Sebastian Braune auf Halblinks, Stefan Wildförster in der Rückraummitte und Olli Stein am Kreis, die die Akzente setzen konnten. Nichtsdestotrotz gelang es Hohenlimburg in Führung zu gehen, die Wetter aber direkt zum 25:22 konterte. Wenige Zeigerumdrehungen später hatten die Gäste aber erneut zum 25:25 gleich gezogen. Die Partie entwickelte sich zunehmend zu einer Nervenschlacht, in der jeder Fehler der entscheidende sein konnte. Erst in den letzten vier Spielminuten neigte sich die Waage zu Gunsten der HSG Wetter/Grundschöttel, weil die Abwehr stabil stand und wenige Aktionen zuließ, sich der Hohenlimburger Angriff gegen die offensive Deckungsformation äußerst schwer tat und am Ende kein Mittel mehr fand, um zum Erfolg zu kommen. Die Schützlinge von Andre Heer und Thorsten Schran besaßen aber bis zum Schluss genügend Durchschlagskraft und machten mit Wildförsters Tor zum 31:28 den Sack endgültig zu. „Das war Abstiegskampf pur“ gab ein erleichterter Andre Heer nach Spielende zu Protokoll und traf damit die einhellige Meinung der meisten Zuschauer.

 

Fünf Spieltage vor Saisonschluss steht die HSG Wetter/Grundschöttel mit 15 Pluspunkten auf dem ersten Abstiegsplatz, ist aber bei Punktgleichheit nur durch die schlechtere Tordifferenz gegenüber Konkurrent Eintracht Hagen III vom rettenden Ufer getrennt. Auch der kommende Gegner, die SG Schalksmühle/Halver II, ist mit 16 Punkten in unmittelbarer Reichweite. Zu diesem nächsten äußerst wichtigen Duell kommt es nach der Osterpause am Sonntag, 15.04.2012, in der Sporthalle HS Halver. Mit Hilfe einer lautstarken und zahlreichen Anhängerschaft will die Mannschaft alles dafür tun, um die schwere Auswärtshürde zu überspringen und die Abstiegsränge zu verlassen.

 

Spielfilm: 3:0 (4 min), 4:3 (10 min)6:6 (15 min), 8:7 (20 min)10:10 (25 min), 12:12 (30 min), 15:15 (35 min), 19:19 (40 min), 21:22 (45 min), 25:22 (50 min), 27:27 (56 min),31:29 (60 min)

 

Kader der HSG Wetter/Grundschöttel I:

Alexander Schmidt, Ken Baltruschat (2 Siebenmeter); Tino Zöllkau 3Stefan Wildförster 4, Kai Biermann 1Matthias Lüling (n.e.), Fabian Blechschmidt 4, Mark Bonnermann 4,Oliver Stein 6, André Trenkelbach 3/1Sebastian Pyde, Armin Brauer 2, Lars Apitius, Sebastian Braune 4Marcel Handge(n.e.)