Wetter gewinnt Spiel mit zwei Gesichtern gegen Werdohl – Dritter Sieg in Folge

Handball-Bezirksligist HSG Wetter/Grundschöttel hat gegen die Zweitvertretung der HSV Werdohl/Versetal in einem Spiel mit zwei völlig verschiedenen Gesichtern den dritten Sieg in Folge einfahren können und damit den Anschluss an die Spitzenpositionen der Liga mit nunmehr 6:2 Punkten weiter gehalten.

 

Die Vorzeichen vor dem zweiten Heimspiel der Saison waren für die Mannschaft von Stefan Wildförster und Ingo Degener alles andere als rosig. Nach Sebastian Braune, Daniel Langenscheidt und Marcel Heyde fiel auch noch Mittelmann Lars Apitius kurzfristig aufgrund einer Erkrankung aus. Im Gegensatz zur Vorwoche konnten Marcel Steinfeld und der an Rückenproblemen laborierende Trainer Stefan Wildförster nicht aushelfen. Zusätzlich hatte sich Mark Bonnermann beim Training in der Woche einen Finger ausgekugelt und ging arg gehandikapt ins Spiel. So tauschte Tobias Zöllkau kurz vor Spielbeginn sein verschwitztes Trikot der 2. Mannschaft gegen ein frisch duftendes der 1. Mannschaft.
Die Mannen um Geburtstagskind Kai Reuter wollten trotz der zahlreichen Ausfälle diesmal direkt zu Beginn der Partie hellwach sein und nicht wie in allen vorangegangen Spielen schnell einem Rückstand hinterherlaufen. Dieses Unterfangen gelang in den ersten Spielminuten mäßig, aber immerhin besser als zuletzt. So verlief die Begegnung bis zu einem Zwischenstand von 6:6 nach 10 Spielminuten relativ ausgeglichen, wobei hier bereits erste Abstimmungsschwierigkeiten in der Wetteraner Defensive ausgemacht werden konnten. Werdohl kam ein ums andere Mal über ihren Kreisläufer erfolgreich zum Abschluss. Die Minuten 10 bis 20 dürfen sich alle Akteure der heimischen dann getrost ganz schnell aus den Köpfen streichen. Im Angriff wurde viel zu überhastet und unvorbereitet abgeschlossen, während die Deckung höchstens Freiräume „deckte“, nicht jedoch die ballführenden Werdohler Gegenspieler. Vor allem Routinier Miroslav Lakic wurde auf der Linksaußenposition häufig in Szene gesetzt und traf effizient. Resultat dieser katastrophalen 10 Minuten war ein scheinbar unaufholbarer Rückstand von 6:14. Trainer Wildförster machte aber in der folgenden Auszeit klar, dass es so nicht weitergehen konnte und er wählte dabei anscheinend die richtigen Worte. Mit einem gelungenen Tempogegenstoß über Fabian Blechschmidt wurde eine Aufholjagd eingeleitet, die bis zum Halbzeitpfiff den Rückstand auf 2 Treffer reduzierte. Garanten hierfür waren aus Ballgewinnen eingeleitete schnelle Gegenstöße und ein besser ins Spiel findender Stefan Goldkuhle im Tor der Grundschöttler.
Der Start in die zweite Spielhälfte verlief dann wiederum etwas holprig, so dass der Rückstand wieder auf 4 Tore anwuchs. Allerdings funktionierte das Deckungsverhalten der Harkortstädter nun gleichbleibend gut und beim 20:20 war der erste Ausgleich seit langer Zeit geschafft. Sehr positiv ist anzumerken, dass sich kein Spieler auf diesem Zwischenstand ausruhte, sondern vielmehr der Gegner mit jetzt aggressivem Zweikampfverhalten und variablem Angriffsspiel in seine Schranken gewiesen wurde. Besonders hervorzuheben ist dabei  Mittelmann Julian Ladener der das Spiel geschickt lenkte und sehr oft die richtigen Entscheidungen traf, um seine Mitspieler in eine gute Wurfposition zu bringen. In den letzten Minuten wurde der errungene 5-Tore-Vorsprung souverän verwaltet, was aber sicherlich auch an den schwindenden Kräften der Gäste aus Werdohl lag. Kai Reuter blieb es absprachegemäß (an der Absprache war er allerdings nicht beteiligt) vorbehalten an seinem dreißigsten Geburtstag das dreißigste Tor zu werfen, damit sich die Kiste Kaltgetränke auch wirklich lohnen würde.
Nach dem Spiel waren sich Spieler und Trainer schnell einig, dass man sich trotz widriger Randbedingungen zwei wichtige Punkte erkämpft hatte, mit denen nach 20 Spielminuten sicher keiner mehr rechnen konnte. Nun gilt es in den kommenden Wochen die Krankheiten und Verletzungen zu überwinden und fleißig aggressives Abwehrverhalten zu trainieren, damit die Iserlohner Wochen nach den Herbstferien zu Festwochen werden. Erster Gegner ist hierbei der Letmather TV, der die Wildförstertruppe am 20.10.2012 um 19.15 Uhr in der Humpfert-Sporthalle in Iserlohn-Letmathe empfängt. Im Anschluss folgen die Partien gegen den TV Lössel und beim VfK Iserlohn, so dass Anfang November eine erste Beurteilung über die weitere Richtung des Saisonverlaufs vorgenommen werden kann.

Spielfilm: 6:6 (10 min), 6:14 (20 min), 14:16 (30 min), 20:20 (40 min), 27:22 (50 min), 32:27 (60 min)

Kader der HSG Wetter-Grundschöttel:

Alexander Schmidt, Stefan Goldkuhle; Tino Zöllkau 4/1, Tobias Zöllkau 2, Julian Ladener, Matthias Lüling 2, Fabian Blechschmidt 7, Mark Bonnermann 7/3, Kai Reuter 6, Marcel Handge 3, Stefan Wildförster (n.e.), Armin Brauer 1
Es fehlten: Marcel Heyde, Daniel Langenscheidt, Lars Apitius, Sebastian Braune