Wenig Glanz am ersten Advent, Kampfgeist und Yvi Scholz sind die Sieggaranten in Recklinghausen

Das erwartet schwere Auswärtsspiel in Recklinghausen bei der heimischen ETG am ersten Advent wurde zu einer reinen Nervensache. Ich habe mit einem ähnlichen Spielverlauf gerechnet, Recklinghausen holte ihre sechs Punkte bisher alle in eigener Halle, dies unter anderem auch gegen Riemke und Castrop, Grund genug von einer extrem unangenehmen Aufgabe zu sprechen.

Die Vermutungen bewahrheiteten sich schnell, Recklinghausen spielte sehr körperbetont, ging dahin wo es weh tut und war im Abwehrverbund schwierig auseinander zuziehen. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten, setzten wir uns nach zehn Spielminuten erstmals auf zwei Tore ab, dies lag allerdings eher an Yvi Scholz, die in der Anfangsphase der einige Aktivposten im Defensivbereich war, nicht an einem sattelfesten Abwehrverbund. Wir haben im ersten Durchgang viel zu wenig ins Spiel investiert, die Abwehr hat mehr Einzel- als Mannschaftssport betrieben, Tempospiel fand kaum statt und im aufgebauten Spiel wurden zu viele Chancen liegengelassen, dementsprechend nutze die ETG unsere Unordnung zu einer 12:10 Pausenführung.
Leider änderte sich daran auch in der zweiten Halbzeit vorerst nicht viel, immerhin standen wir defensiv etwas stabiler, hatten allerdings nun eher selber Probleme den Ball im gegnerischen Tor unter zubringen. Zwei Siebenmeter, etliche weitere Wurfgelegenheiten blieben ungenutzt und viele Angriffe schenkten wir durch einfache Fehler ab, so stand es nach 45. gespielten Minuten 17:14 für den Gastgeber, zu allem Überfluss schied Cordula Dickhut verletzt aus.  
In der Schlussphase schafften wir dank einer tollen Moral, Toren von Kati Pohl vom Siebenmeterpunkt, Sabrina Vogel aus dem Rückraum und Sabrina Schubert von der rechten Außenbahn den Anschlusstreffer und gingen sogar selbst in Führung. Unser letzter Torwurf wurde entschärft, Recklinghausen spielte den langen Ball nach vorne auf Kreisläuferin Kim Ostler, die zurückgeeilte Sabrina Vogel störte die Angreiferin sofort energisch, wurde für dieses Vergehen von den Schiedsrichtern vom Felde verwiesen und obendrein gab es Siebenmeter für Recklinghausen.
Bei fünf verbleibenden Spielsekunden, die letzte Aktion des Spiels und Yvi Scholz entschied die Situation für sich, entschärfte den Strafwurf und wurde Sekunden später von ihren Mitspielerinnen gefeiert. Solch ein Spielende ist aus unserer Sicht sicher extrem glücklich, einen Punkt haben die Mädels sich durch tolle Moral erkämpft, den zweiten hat Yvi geholt!
Heute hat vieles nicht so funktioniert wie wir es gewohnt sind, positiv bleibt festzuhalten, dass wir trotzdem nicht aufgesteckt haben und Spielerinnen wie Kati Pohl, Sabrina Vogel und Sabrina Schubert (die zusammen acht der elf Tore im zweiten Durchgang erzielten) Verantwortung übernommen haben.
Kader HSG-Damen:
Yvi Schloz (1.-60. Min), Nancy Ettelt (n.e.) im Tor.
Sabrina Hell, Kirsten Flottmann, Sabrina Schubert, Dorit und Birte Kumutat, Jessica Hoffmann, Jennifer Trautmann, Sandra Baltruschat, Cordula Dickhut, Kati Pohl und Julia Maas. 
Trainer Marci Handge