HSG Wetter/Grundschöttel II: Die Mannschaft mit den zwei Gesichtern

Ein Handballspiel im Seniorenbereich dauert bekanntlich 60 Spielminuten und nur zehn sehr schlechte Schlussminuten können am Ende einen negativen Spielausgang bewirken. So geschehen am gestrigen Samstag im Sportzentrum Oberwengern. Die 2. Herrenmannschaft der Handballspielgemeinschaft aus der Ruhrstadt dominiert DJK Grün-Weiß Emst 3 50 Spielminuten nach Belieben und führt zur Halbzeit (18:13) mit fünf Toren. Doch Undiszipliniertheiten und eigenes Unvermögen bringen die Gäste um Spielertrainer Tobias Wetzel am Ende wieder ins Spiel und zu einem Auswärtserfolg für Emst.

„Was habt ihr denn da zum Schluss gemacht?“, fragte Tobias Wetzel irritiert in die Richtung der Harkortstädter. Die Gäste waren fast peinlich berührt, dass sie beide Punkte entführt hatten. Denn 50 Spielminuten deutete eigentlich garnichts auf einen doppelten Punktgewinn der Grün-Weißen hin. „Ich habe es schon öfters gesehen, dass die Mannschaft aus unerklärlichen Gründen einbricht. Die Mannschaft hat eigentlich ein gutes Potential, um eine gute Rolle in der Liga mitzuspielen, aber die Führungsspieler fehlen und die Absprachen in Halbzeitpause und Auszeiten werden einfach nicht eingehalten.“, sah auch Aushilfstrainer Christian Dürwald kopfschüttelnd auf das Spiel zurück.
Die HSG erspielte sich schnell einen Vorsprung (Spielstand: 5:1) und zog das eigene Spiel konsequent durch. Bis zur 20. Spielminute gab man den Takt an (Spielstand: 13:6). Doch dann gab es den ersten kleinen Bruch im Spiel, da sich die HSG in Person von Arne Klawonn und Mike Winterhoff wieder einmal selber durch Undiszipliniertheiten schwächte. Innerhalb von kürzester Zeit konnten die Grün-Weißen den Rückstand verkürzen (Spielstand: 15:12). In der zweiten Halbzeit konnte man zwar einen Vorsprung von fünf Toren (Spielstand: 26:21) halten, aber nun wurden Anweisungen von Trainer Christan Dürwald einfach mehrfach ignoriert und man schloss die Angriffe nach spätestens 7,5 Sekunden ab. Der Gast aus Emst blieb somit immer im Spiel und schlug dann in den letzten fünf Spielminuten der Partie eiskalt zu. Erst gingen die Mannen aus Hagen in Führung (Spielstand: 29:30) und konnten diese Führung spielend leicht auf vier Tore erhöhen. „Eine insgesamt sehr ernüchternde Vorstellung unserer Mannschaft. Wirklich schade ist es, dass wir es einfach nicht schaffen, unser Spiel über die gesamte Spieldauer durchzuziehen, sondern uns immer selber ein Bein stellen. Wirklich bescheiden ist es aber, dass es sich immer um dieselben Szenarien (Meckern und Nichtbeachtung von Vorgaben der Trainer) handelt und der Erfolg nicht durch die Stärke der Gegner, sondern durch unsere eigene Dämlichkeit ausbleibt.“, findet Torhüter Ken Baltruschat deutliche Worte für die enttäuschende Vorstellung seiner Sieben.

Kader der HSG Wetter/Grundschöttel:
Arne Klawonn (1. Bis 55. Spielminute), Ken Baltruschat (56. Bis 60. Spielminute); Tobias Zöllkau 11/2, Marius Kreft 6/3, Maik Therres, David Asmuth und Maik Richter je 3, Kevin Baumeister und Robin Orth je 2, Hendrik Gerlitzki und Mike Winterhoff

Es fehlten:
Tino Zöllkau, Benjamin Brandenstein, Björn Mertens und Marc Platz

Spielfilm:
7:2 (10. Spielminute); 13:6 (20. Spielminute); 15:11 (15. Spielminute); 18:13 (30. Spielminute); 23:19 (40. Spielminute); 27:24 (50. Spielminute); 29:30 (55. Spielminute); 31:35 (60. Spielminute)