WP-Artikel 18.07.2019, (WP-Foto Michael Kleinrensing)

Wetter.  Nach Abstiegen hat die HSG Wetter/Grunschöttel den Reset-Knopf gedrückt. Mit dem neuen Trainer Adam Klein geht es zu neuen Zielen.

Es ist der Anfang einer neuen Zeitrechnung bei den Handballern der HSG Wetter/Grundschöttel. Nach dem unglücklichen Abstieg aus der Bezirksliga trennten sich der Verein und Trainer Nils Krefter einvernehmlich, zudem verließen einige Leistungsträger den Verein. Andere verdiente Spieler gehen altersbedingt in den Ruhestand und stehen nur noch auf Abruf bereit. Nach langen Jahren, in denen mehr oder weniger nur von Spielzeit zu Spielzeit gedacht wurde, stellt sich die HSG nun langfristig auf.

Ein wichtiger Baustein dabei wird der neue Trainer der ersten Herrenmannschaft sein. Mit Adam Klein konnten die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Andre Heer einen passionierten Handballlehrer gewinnen, der in den kommenden Jahren vor allem die jungen Spieler aus der eigenen Jugend einbinden und damit vor allem das Aushängeschild des Vereins langfristig entwickeln soll. Klein war in den vergangenen fünf Jahren Trainer des Ligakonkurrenten TS Selbecke, mit dem er in allen fünf Spielzeiten immer knapp am Aufstieg in die Bezirksliga vorbeischrammte.

Keine Auflösungserscheinungen

Ende des vergangenen Jahres fällte Klein dann die Entscheidung, das eine Veränderung für sich und seine damalige Mannschaft für neue Impulse sorgen soll. „Nach fünf Jahren nutzt sich so ein Verhältnis vielleicht auch irgendwann ab“, sagt der neue Trainer der Wetteraner Handballer. Der Tatendrang, mit dem Bezirksliga-Absteiger nun wieder voll anzugreifen, ist bei Adam Klein groß. Für Rückenwind sorgten bei ihm vor allem die Gespräche mit Andre Heer sowie die Vorstellung auf dem Waldfest der HSG. „Das war wirklich schon wunderschön“, sagt Klein.

In den ersten Wochen in Wetter lernte er den Verein nun detaillierter kennen. „Das ist hier von der Gemeinschaft im Verein und in der Mannschaft schon etwas Besonderes, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Klein. Nach dem Abstieg der ersten beiden Herrenmannschaften verspürt er alles andere als Auflösungserscheinungen im Verein. „Ganz im Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass hier alle Lust auf einen Neustart haben“, sagt der neue Übungsleiter.

Diese Lust auf einen Neustart verspürt Klein vor allem in den Trainingseinheiten. „Das hier ist ein Hobby, umso wichtiger ist es, dass alle in die Halle kommen und Bock haben, gemeinsam was zu erreichen“, erläutert er seine ersten Eindrücke. 18 Spieler stehen derzeit im Training, am Ende der Vorbereitung wird sich diese Zahl noch auf 14 reduzieren.

Die Spieler, die in diesem Sommer nicht den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, haben aber auch in der Zukunft weiter die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen. „Wir werden bis zum Ende der Vorbereitung sehen, welche Spieler das System umsetzen können. Wir haben noch acht Wochen Zeit“, sagt Adam Klein. Spieler, die vorerst in die neue Reserve-Mannschaft gehen werden, sollen sich auch weiterhin für die erste Mannschaft bereit halten. Einzig die beiden Torhüter haben aktuell einen Platz im Kader sicher. „Da sind wir sehr gut aufgestellt“, findet Klein.

In jedem Fall wird die Mannschaft ein anderes Gesicht haben als in den vergangenen Jahren, denn einige arrivierte Kräfte haben sich in den handballerischen Ruhestand begeben. Andere wie beispielsweise Marc Bonnermann oder Marco Pellegrino sollen noch für eine Rolle als Stand-by-Spieler überredet werden. Externe neue Spieler wird es in jedem Fall nicht geben in dieser Spielzeit, in der die HSG nach dem Abstieg direkt wieder oben mitmischen will. „Das werden wir auch schaffen“, sagt Adam Klein selbstbewusst.

Das alte Team als große Konkurrenz

Und er muss es wissen, schließlich war er in den vergangenen fünf Jahren als Trainer in der Kreisliga aktiv und kennt dadurch die Konkurrenz. Mit der HSG ECD Hagen, die ebenfalls aus der Bezirksliga abgestiegen ist, hat neben der Wetteraner HSG bereits ein weiteres Team hohe Ansprüche angemeldet. Auch seinen alten Verein, die TS Selbecke, hat Klein auf der Rechnung, zudem erwartet er starke Reserveteams aus Schwelm und Herdecke.

Nach der Hinrunde möchte sich Klein dann mit der Mannschaft und der sportlichen Leitung zusammensetzen und schauen, wohin die Reise eventuell bereits in dieser Saison gehen kann. „Ich will hier aber eher mit Perspektive was erreichen“, sagt Adam Klein. Der Verein, der im Mai noch am Boden lag, hat nach dem Doppelabstieg den Reset-Knopf gedrückt. Und mit Adam Klein haben Heer & Co. einen Trainer gefunden, der diesen Weg mitgehen möchte.